===== Lehrkonzepte und Prüfungskonzepte ===== ^ 96. BuFaTa an der TU Ilmenau ^^^^^ ^ Datum ^ Beginn ^ Ende ^ Sitzungsleitung ^ Protokollierung ^ | 29.05.2025 | 8:00 | 10:01 | Ella (HAW Hamburg) | Alle Mitglieder | Anwesende: Dominik (TH Mannheim Alumnus), Annika (TU Dresden), Jakob (RWTH Aachen), Oskar (TU Dresden), Ella (HAW Hamburg), Jan-Philipp (HAW Hamburg), Maja (HAW Hamburg), Katharina (HS München), Helge (HS München), Pascal (TUM), Leon (TUM), Felix (TU Darmstadt), Christian (FAU Erlangen-Nürnberg), Isaac (RPTU Kaiserslautern), Max-Peter (Uni Rostock), Leo (Uni Rostock) ===== Einführung ===== Zu Beginn Diskussion über Vorgehensweise. Was will der AK eigentlich machen? Alle erzählen zunächst von ihren Prüfungs- und Lehrkonzepten, danach wird ausgearbeitet, was gut funktioniert und was weniger gut. ===== Prüfungskonzepte ===== == TUM == * Vorwiegend schriftliche (klassische) Abschlussklausuren * Bei viele Modulen kann man durch Erbringung von "deliverables" (z.B Programmierpraktikum, E-Tests) einen Notenbonus (0.3) erhalten * Programmierprüfungen am eigenen Gerät sind in der Vergangenheit häufig aufgrund von überlastetem Netzwerk und fehlenden Steckdosen gescheitert. Daher wird auf die Computerräume des Alumnivereins (EIKON e.V.) ausgewichen.(Läuft deutlich besser) == HS München == * Praktika ermöglichen Bonuspunkte (10 - 20 %), wird immer eingerechnet, kann beim Bestehen helfen * Vorwiegend schriftliche Prüfungen * Rechnergestützte Prüfungen für Programmierfächer (in Computerräumen der HS) * Modularbeiten (Hausarbeiten teilweise mit Vortrag oder Verteidigung) * Selten: Mündliche Prüfungen == RPTU Kaiserslautern == * Allgemein: Vielfalt an Prüfungsarten * "Mehr" Projektarbeiten/mündliche Prüfungen in den Medienvertiefungen * Projektabgaben meistens gekoppelt mit Bericht & Präsi * Elektrotechnikklausuren sind klassisch (schriftlich), Fokus eher auf die Theorie * Man meldet sich über die sog."QIS-Webseite" (Prüfungsportal) an, wo die Punkte auch eingetragen werden * Studierende werden (meistens in den Vorlesungen) informiert, um welche Art(en) von Prüfung(en) es sich handelt (Projektabgabe, mündlich oder schriftlich) * Bewertet werden alle Module, aber nicht unbedingt benotet je nach Modul * 3 Versuche --> mündliche Prüfung == Uni Rostock == Prüfungskonzepte * Prüfungsvorleistung sind i.d.R. Praktika (zählt nicht in die Note) * multiple choice Aufgaben oder Kurzfragen i.d.R. teil von Prüfungen * fast ausschließlich schriftliche Klausur 90-120 min * Praktikamodule und Projektmodule gibt es, Prüfungsleistung Abschlussversuch bzw. Bericht * Mastermodule häufiger mündlich geprüft Einschub Anonymisierung(Prüfung): * Prüfungsanmeldung übers Prüfungsportal * Noten und Durchschnitt (ab 10 Personen) über das Prüfungsportal * Klausuren beschriftet mit Name & Matrikelnummer Einschub Verbesserungsversuch/wie viele Versuche: * bei Bestehen => Folgesemester Verbesserungsversuch * in Regelstudienzeit 4 Versuche, sonst 3 Versuche Lehrkonzepte * GET über 3 Semester mit begleitenden Praktika * Vorlesung, i.d.R. Skript wird an die Tafel geschrieben und von Übungspaketen begleitet * Umfragen werden mehr in die Vorlesung integriert * Modul zur C-Programmierung :-> Vorlesung als Video online abrufbar (war sehr sehr gut) == RWTH Aachen == * Schriftliche Klausuren * Mündliche Klausuren * Praktika * Online-Klausuren/Rechner-Klausuren == FAU Erlangen-Nürnberg == * Schriftliche Klausuren * Mündliche Klausuren * Rechnerklausuren * Seminararbeiten * Bonuspunkte können auch je nach Prof erworben werden, diese gelten nur wenn die Bestehensgrenze überschritten werden ist == TU Dresden == * Schriftliche Klausuren & mündliche Prüfungen in höheren Semestern * Bonuspunkte * Hier auch online/mündliche Mitarbeit/Kurztests etc. * Prof-spezifisch (aber eher nur Grundstudium) * meist nur zur Notenaufbesserung (nicht zum Bestehen) * Programmieren auf Papier, viel ersetzt durch Praktika mit schriftlich Eingangstests bzw. Kolloquium * Arbeit an Anonymisierung mit Prüfungsnummer (jedes Semester neu vergeben) == TU Darmstadt == * Schriftlich, mündlich, Präsentation, Abgaben, Projekte, Testate * Bonuspunkte möglich * PC Prüfung gibts auch * Studienleistung in Grundlangen Informatik. Muss bestanden sein um an Prüfung teilzunehmen == HAW Hamburg == * Prüfungsvorleistung ist Grundvoraussetzung für eine Prüfungsteilnahme (Labore/ Praktika + Laborberichte und Tests oder Mündliche Abfragen ) * Primär Schriftliche Prüfungen meist 90 min * für Programmierfächer kommen Laborprüfungen am Rechner in der Uni zum Einsatzt * vereinzelt kommen neuere Modelle zum Einsatz Bsp Grundlagen Energietechnik: Mündliche Prüfung * Sonst Mündliche Prüfungen nur nach dem Drittversuch * Projektabgaben sind eher selten, kommen aber auch vor * Nachschreibtermine gibt es bei uns nicht (nur eine Prüfungsphase pro Semester) ===== Anonymisierung ===== Es folgt eine Diskussion über Anonymisierung der Klausuren: wie werden die Klausuren Personalisiert: mit Name / Matrikelnummer / ... * TUM: hat extra System, welches nur die Aufgabenantworten einscant und den Korrigierenden zur Verfügung gestellt, er sieht nicht den Namen des Studenten. * HS München: schriftliche Klausur mit Name und Matrikelnummer * HAW Hamburg: Klausuren werden immer mit Name und Matrikelnummer unterschrieben zur Sicherheit. * RWTH: Schreibt die Matrikelnummer auf die Klausur (bei schriftlichen), bei online Klausuren wird die Matrikelnummer verborgen und ist nicht einsehbar auch nicht für den Korrigierenden. * HS Mannheim: Klausuren mit Name und Matrikelnummer * Manchmal Notenvorschlag vom Studi — Prof kann damit einschätzen, wie das Gefühl des Studis ist. * Statistiken automatisch im POSystem * FAU Erlangen-Nürnberg: bei allen Arten der Klausuren (mündlich/schriftlich) sind mit Name und Matrikelnummer * Die Profesoren vergeben in kleinen Gruppen die Noten, bei größeren ist es der Übungsleiter der die Klausuren erstellt und Bewertet. * RPTU Kaiserslautern: Anonymisierung (sehr wenig), Uni legt viel Wert auf authentische Beziehung zwischen Uni & Studis. Matrikelnummer und Name werden tendenziell überall angegeben ==== Fazit ==== * Meist Name verpflichtend * Teils Matrikelnummer als Zusatz * Digitalisierung als Lösung -> Korrigierende sehen nur Scan ohne Name * Insgesamt größtenteils nicht anonym -> Korrigierende haben vollen Einfluss ===== Pro/Contra Prüfungsform ===== * Schriftliche Klausuren * Pro: * Leicht zu korrigieren * "Neutrale" Bewertung * Gut skalierbar * Bietet Studis mit bereits ausreichendem Wissen (Vorbildung, Wiederholung etc.) Leistungsabgabe mit wenig Aufwand * Contra: * Löst viel Prüfungsstress aus * Sagt wenig über Wissensstand und Können aus * "Bulimie Lernen" gut möglich * Akademische Leistung des Semesters schwer durch wenige Stunden Prüfung abbildbar * Hausarbeiten/semesterbegleitende Prüfungen * Pro: * bessere Verteilung des Aufwandes * praktischerweise Anwendung vom Wissen * gute Rückmeldung über die eigene Leistung * Contra: * mehr Belastung im Semester * Probleme mit sehr kurzen Anmeldungsphasen ===== Anzahl der Prüfungsversuche ===== Diskussion über Anzahl der Versuche für eine Prüfung folgt: * Bielefeld * Unbegrenzte Prüfungsversuche https://www.uni-bielefeld.de/themen/pruefungsrecht/rechtsgrundlagen/ * Regelstudienzeit wird scheinbar geschafft * TUM * Aussieb-Prinzip * In den ersten zwei Semestern müssen 9 von 10 Klausuren im zweit-Versuch bestanden sein. (2. Versuch ist im selben Semester wie 1. Versuch) * Danach beliebig viele Prüfungsversuche. Dennoch wenige Studienabbrüche aufgrund der relativ strengen Studienfortschrtittskontrolle * Uni Rostock * Im Folgesemester darf ein Verbesserungsversuch gemacht werden * Es gibt teils Freiversuche * TU Dresden * 3 Versuche * Prüfungshürde: Grundlagen ET und Mathe1 bestehen um ab dem 4. (früher 3.) jegliche andere Prüfungen zu schreiben Diskussion über erneutes Schreiben einer Klausur die bereits bestanden ist (zum Verbessern): * Vorteil ist, dass man den Schnitt verbessern kann * Anzahl der Wiederholprüfungen begrenzen auf zb. 30 CP * Vieles ist in späteren Semestern besser verstanden, dann spiegelt die alte Note nicht das können wider. ===== Lehrkonzepte ===== == TUM == * Vorlesungen - Power-Point abarbeiten * Via Tablet am Projektor schreiben und Konzepte herbeiführen * zentrale Übungen in unteren Semestern (Meist wertvoller als die eigentliche VL) * manche Professoren verwenden "E-Tests" für Notenboni in Moodle * vergleichsweise viel Geld für Tutorien, d. h. viele kleine Gruppen == HS München == * Vorlesungen meist 90-min Blöcke (Pausen werden von Professoren selbst entschieden) * Möglichkeit während der Vorlesung Fragen zustellen * Übungsaufgaben in die Vorlesung eingebaut * Praktika und Fortschrittskontrolle semesterbegleitend für die Boni * Flipped-Classroom * Tutorien * von Studierenden und manchmal Prof * in Absprache mit Prof, die Vorlesung unterstützend == HS Mannheim == * 3 Min - Merzsche Pause * EDUSCRUM * Vorlesungen * Vorlesungsintegrierte Übungen * verpflichtende Moodle-Übungen und Tests * Labors == HAW Hamburg == * Dauer 210 Minuten mit Pause, meist pro Vorlesung ein Thema bzw. 2x 90 min mit 10-15 min Pause * 11 bis 12 Vorlesungstermine, ca. 4 Termine Praktika (pro Fach) * bei Mechatronik können Praktika auch Anwesenheitspflicht in Übungen oder Hausarbeiten im Semester sein * Bestehen der Praktika ist Voraussetzung zur Zulassung zur Klausur, praktika werden in 2er bis 3er-Gruppen durchgeführt * Praktikas sind in der Regel 3 bis 4 Stunden lang, können aber auch deutlich schneller oder länger absolviert werden * nach dem Praktikum ist pro Gruppe ein Laborbericht abzugeben (ca. 10 Seiten) * Test im Semester * Übungen mit Anwesenheitspflicht in Mathe Modulen * Pingo (Professor öffnet multiple Choice Fragen und alle stimmen ab) es bringt Aufmerksamkeit zurück und hilft einem selbst zu zeigen, ob man das Thema wirklich verstanden hat. * Slido (offenes Q&A wo der Professor drauf antwortet) * Evaluierung alle 2 Semester Pflicht * Flipped-classroom * neben Powerpoint gibt es Mitschrift am Tablet oder dynamische Tafelbilber * Tutorien mit studentischen Tutoren jedoch durch Unterfinanzierung abgeschafft == TU Dresden == * 90 min Blöcke * Zentralübungen und Tutorien vorlesungsbegleitend * Praktika modulbegleitend (oft nächstes Semester) * Größtenteils wenig Innovation * Zusatzmaterial freiwillig (z.B. Simulationen, Programme zum praktischen Ausprobieren) * Miniquiz in VL * Online Lehre aus 2021 verfügbar, teilweilse Livestream/Aufzeichnung * Paradebeispiel Flipped-Classroom: ET1 & ET2 (Grundlagen & Felder) bei Dr. Jens Müller * Interaktive Vorlesungsvideos via OPAL (nicht-interaktiv auf YouTube) * Bildschirmaufnahme mit Folien und Live-Mitschrift * Wissensabfragen, Infokästchen etc. eingebettet in das Video * Selbsttests zu den Videos * Interaktive Präsenzveranstaltung * Mikrofon-Schaumstoffwürfel durch den Hörsaal werfen * Studis werden auch ohne Meldung aufgerufen ("Safe-zone" in den ersten drei Reihen) * Beispielaufgaben, Exkurse in die aktuelle Forschung, Verinnerlichen der Videoinhalte, Umfragen etc. * Teils großartige Tutorien von Doktorant*innen == FAU Erlangen-Nürnberg == * Vorlesungen mit Übungen (Vorrechnen der Aufgaben) und Tutorien (modulspezifisch) * Inverted Classroom - Vorlesung und Übungen sind rein digital, haben 3 - 4 Treffen für eine Rücksprache und Fragen im Semester, sonst über einem Forum * Je nach Prof kann sich der Stoff nach Vorlesungsstand richten und anpassen (Schwerpunkte werden angepasst) * 90 min Block * neue / junge Profs machen auch interaktive Vorlesungen, eher Ausnahmen * Großteil der Vorlesungen sind als Filme im Uni-TeFAU-Portal == RPTU Kaiserslautern == * Hängt stark von Prof zu Prof ab, aber Vorlesungen & Präsis sind populär * Softwares (Webseiten): "OLAT-Kurs", "KIS-Office", sonstige Webseiten von den Lehrstühlen * OLAT-Kurs * Benutzen die meisten Module, worauf die Dozenten/Profs alles wichtiges ankündigen (Mitteilungen, Modulinhalte, orga. Sachen) und hochladen (Skript, Mitschrift, Folien, Übungsdateien) * Messaging-Funktion, wodurch Studierende direkt mit anderen oder den Dozenten/Profs in Kontakt treten können, vor allem wegen Fragen * Abgabe von Hausübungen, Gruppeneinteilungen... * KIS-Office * benutzen ALLE Module: Wo/Wann findet welches Modul statt? * Anmeldung, ggf. Link zum OLAT-Kurs, Link zur Webseite des Lehrstuhls, Modulinhalte * Leider anfällig für Fehler (manchmal stehen da falsche Infos drin oder nicht aktualisiert) == RWTH Aachen == * Hängt auch stark von Profs ab. Vorlesungen normalerweise Präsentationen * Globalübungen (1 x 90min), mit Vorrechnen der Aufgaben vom Prof * Kleingruppenübungen (1 bis 2 x 45min), Möglichkeit individuell auf die Studis einzugehen * Digitale Lehre wird stetig erweitert - normalerweise Videos * Interaktivität während des Semesters wird gefördert durch: * Bonuspunkte * Teilprüfungen * Hausarbeiten == TU Darmstadt == * Vorlesungen mit Vorlesungsfolien * Oft vorlesungsbegleitende Übungen mit optionalen HÜ die manchmal nen Bonus für Prüfung geben * Teilweise Aufzeichnungen vorhanden * Seminar: Kleinere Gruppen die über Themen reden, Paper schreiben etc. * Projektseminar: Material wird gegeben bzw selbst erarbeitet * Praktikum: Material wird geben und während Versuchszeit werden Vorsuche durchgeführt bzw Aufgaben bearbeitet ==== Fazit ==== * Lehrkonzepte grötßenteils klassisch frontal * Seit Corona viele online Inhalte, Aufzeichnungen etc. * Teils fortschrittliche Konzepte -> Flipped Classroom * Wird grötenteils sehr gut angenommen * Erfolgreiche Wissenvermittlung * Teils starker Rückgang von Durchfallquoten * Interaktivität fördert Wissensvermittlung ===== Ende ===== Beginn: 8:00 Uhr\\ Ende: 10:01Uhr \\ Der AK sollte noch einmal stattfinden, diesmal eher in Form eines Arbeits-AK, der eine Empfehlung für die Fachschaften ausarbeitet, welche Lehr- und Prüfungskonzepte sich bewährt haben.