NC-Ordnungen und regenerative Studiengänge

Anwesend: Claudia (HS Regensburg), Sonja (TU Hamburg-Harburg), Sandra (TU Dresden)
Leitung des AK: Sandra
Protokoll: Sandra

Beginn: 13:45 Uhr

• seit 3 Jahren existiert ein Studiengang „Regenerative Energien und Effizienz“
• im ersten Jahrgang gab es 800 Interessenten, von denen sich nach einer E-Mail, die auf den technischen Charakter diesen Studiengangs hinwies, noch 300 immatrikuliert haben
• jetzt, im 6. Semester sind noch ca. 80 Studenten übrig
• daraufhin wurde ein lokaler NC mit Begrenzung auf 100 Plätze eingeführt, die Auswahl erfolgt nur nach dem Abiturschnitt

• seit letzten WS existiert ein Studiengang „Regenerative Energiesysteme“
• die unerwartet hohen Anfängerzahlen (270 Erstsemester) führen laut Kapazitätsberechnung zu einer Überbelastung des Studiengangs, so dass eine Beschränkung auf 200 Plätze eingeführt werden soll
• da sich – auch infolge einer schlechten Bewerbung des Studiengangs – eine hohe Durchfall- und Abbrecherquote abzeichnet, weil sich die Anfänger häufig nicht über den Charakter des Studiums bewusst waren, besteht die Befürchtung, dass durch eine Auswahl nach reiner Abiturnote genau die eigentlich interessierten Leute am Studium gehindert werden, so dass eine Eignungsfeststellungsordnung geschaffen werden soll, die detailliertere Einflussnahme ermöglichen soll

• aufgrund der begrenzten Kapazität der Universität gibt es für jeden Studiengang ein Zulassungsverfahren mit den Kriterien:
  • Abiturnote (einzelne Fächer werden verstärkt gewichtet)
  • Motivationsschreiben
  • einem Auswahl-/Eignungstest

Welche Alternativen gibt es zur Auswahl nach reiner Abiturnote?

• gewichtete Abiturnote: relevante Fächer werden stärker gewichtet, fraglich ist inwieweit diese Auswahl dann wirklich gerechter ist
• Eignungsprüfung → eher ungeeignet für die zu erwartenden Mengen
• eine Eignungseinschätzung im Vorfeld (z.B. online), deren Ergebnis zwar nicht für die Zulassung relevant ist, das aber der Bewerbung beigelegt werden muss, so dass eine Auseinandersetzung mit den Inhalten gefördert wird
• ein Motivationsschreiben, das ebenfalls die Beschäftigung mit den Inhalten verstärken kann
• auch scheint das Problem der Nichtbeschäftigung mit den Inhalten des Studiengangs vor Studienbeginn verbreitet zu sein, so dass Maßnahmen, die diese Fördern, generell sinnvoll sind

• Erfahrung Regensburg: auch durch die Auswahl nach reinem Abiturschnitt wurde eine Verringerung der Durchfallquoten und des Schwundes erzielt (geschätzt halbiert)
• Erfahrung Hamburg: durch die Zulassungsbeschränkung und das Nachrückverfahren fehlt das leistungsmäßige Mittelfeld (2er Bereich)

→ die Auswahl einer Eignungsfeststellungsordnung stellt eine Gratwanderung dar hinsichtlich folgender Punkte dar:

• Pro:
  • Betreuung kann garantiert werden
  • Auswahlverfahren fördert die Beschäftigung mit dem Studiengang im Vorfeld
• Contra
  • kein Mittelfeld
  • evtl. Ablehnung der eigentlich Interessierten (wenn die Kriterien schlecht gewählt sind)

• Eignungstest gibt es von verschiedenen Stellen wie Ländern (z.B. Baden-Württemberg), Hochschulen (z.B. RHTW Aachen) oder Foren (et-tutorials), diese sind allerdings von unterschiedlicher Qualität/Aussagekraft, es empfiehlt sich also, bei der Konzeption eines solchen Testes für die eigene Hochschule existierende zu vergleichen und sich Anregungen zu holen
• es wurde angeregt, dass neben Noten/fachlicher Kommunikation auch soziales Engagement als Kriterium berücksichtigt wird
• eventuell wäre auch ein Orientierungstag/Vorkurstag mit verpflichtender Teilnahme vor der Bewerbung sinnvoll, dieses Modell eignet sich aber vermutlich eher für kleine Hochschulen

• es existieren zunehmend Studiengänge, die sich - im Mindesten dem Namen nach - mit regenerativen Energien auseinandersetzten
• in Dresden wurde ein solcher innerhalb sehr kurzer Zeit ausgearbeitet, so dass noch Verbesserungsbedarf besteht

→ zwecks Ideenaustausch werden die Studienablaufpläne ausgetauscht (per E-Mail)

Ende um 14:45 Uhr
Der AK ist fertig