Anwesende: David Liebscher (KIT), Marco Hörter (KIT), Christoph Blüm (KIT), Fritz (RWTH Aachen), Armin (TU Dresden), Christian (FAU Erlangen-Nürnberg), Aldo (FAU Erlangen-Nürnberg), Isaac (RPTU Kaiserslautern), Lennard (CAU Kiel), Max (CAU Kiel), Vincent Ponizil (TU Dresden), Maximilian Simper (TU Dresden), Rouven Honnef (HS Koblenz), Flo Kreiner(TU München Alumnus), Sven (Alumnus TU Ilmenau)

Studie zu Abbrecherquote (Gründe) und Image der ET https://izi.br.de/deutsch/publikation/publikationen.htm

Michael Schanz, VDE:

• beschäftigt sich mit Nachwuchs in der Elektrotechnik / den Ingenieurwissenschaften
• Interesse nimmt ab, Abbruchquoten nehmen zu
• Vor 12 Jahren: Ca. 5,5% aller Studis waren E-Technik-Studis, nun eher 2-3%
• Konjunktur (z.B. Nachrichten zu Stellenabbau) wirkt abschreckend
• Welche Branchen suchen aktiv Elektrotechniker:innen? - Einblick schwierig
  • Bsp.: Energienetze, Chip-Design
• In Elektrotechnik weitaus schwieriger Stellen zu besetzen als in anderen Ingenieurwissenschaften
  • ca. 5-facher Bedarf E-Technik : Informatik
  • Skills werden über Ingenieurdisziplinen hinweg nachgefragt (insb. Informatik), aber E-Technik-Studium liefert diese oft
• Ziel ist, in die Welt zu tragen: „Leute, wir brauchen Elektrotechniker:innen!“
• Keine wörtliche Nennung der E-Technik bei Veranstaltungen wie Schülertagen, aber Beispiele aus der ET, die unter „Technik“ oder „MINT“ fallen
• Es lief eine Kampagne, um junge Leute zu erreichen
  • Hohe Kosten (2 Mio./Jahr)
  • schwierige Sponsorensuche, weil Nachwuchs erst viel später verfügbar wäre
• Interesse schwindet von Personen, die auch sicher in Deutschland bleiben, dies ist bei Internationals unsicher
• Abrücken der Firmen aus Deutschland, da sie auch zu wenig Leute in Deutschland finden
  • → Deswegen sind Absolventenquoten derzeit von hoher Wichtigkeit
  • UK und Irland haben aktuell ähnliche Probleme
  • NL (Delft, Groningen, …) interessanterweise nicht. Was machen die da anders? Wissen wir nicht so richtig.
• Wie wird Elektrotechnik im Internet / in den Medien dargestellt?
  • Was bewirkt und kann Elektrotechnik eigentlich?
• Einstiegsgehälter sowie Gehälter allgemein hoch
• Schwierig, das Interesse der Jugend zu wecken
• Motivation ist (u.a. im Studium) wichtiger Erfolgsfaktor
  • Grundlagen (Mathe, Naturwissenschaften, Maschinenbau, …) führten zu den meisten Abbrüchen
  • Abbruch vor den „interessanten“ Inhalten
• „Wie können wir es erreichen, dass das E-Technik-Studium sofort Spaß macht?“
  • Framing (Mathe als Werkzeug; ggf. auf Erwartungshaltungen in Schule/Studium vorbereiten)

• Früh im Studium Praxisprojekt(e) anbieten
  • Abgrenzung zu Ausbildungen dennoch wichtig
• Projekttage an Schulen
  • Hackdays (3 Tage):
    • Alltagsprobleme an der Schule identifizieren
    • Schüler:innen bekommen Handwerkszeug und gehen Probleme an → Einblick in Ingenieurtätigkeit
    • wichtig: kommunizieren, was zu E-Technik gehört (SW/HW ist bspw. nicht zwingend Informatik)
    • fachliche Betreuung durch Ingenieur:innen, disziplinarische durch Lehrkräfte
  • Tag der Technik @ School (VDE-Projekt)
    • Stände mit Versuchen/Demonstration
    • Pflicht für Schüler:innen und Lehrkräfte
    • Vorteil: bereits in der Schule, keine weitere Anreise nötig
  • solche Angebote sollten stärker gefördert und ausgebaut werden
• Kommunikation an Zielgruppe anpassen
  • Texte etc. eignen sich schlecht zur Bewerbung von ET, es muss „bunt“ sein
  • Ansprechende Landing Page / Social Media
  • Spielerisches Lernen - kurze Posts/Videos mit Einblick in Studium/Beruf (z.B. Löten)
• Vermitteln, dass das Studium nicht wie das Arbeitsleben ist
• ET(+IT) hat ein sehr „theoretisches“ Bild in der Gesellschaft mit wenig Praxisnutzen
• Breites Anwendungsfeld der ET klarstellen und zeigen
• VDE-Studie zum Image eines E-Technikers - dieses passt fast nie zur Realität/Vielfalt des Berufs
• Viel stärker kommunizieren, dass wir (ET+IT) an Zukunftsthemen arbeiten
• Wahrnehmung der ETIT als kritische Infrastruktur voran bringen

• Hohe Einstiegshürden ins Studium, ET-Studium ist und bleibt hart
• Schlechterer Ruf von FHs im Vergleich zu Unis, aber FHs bieten ein praxisnäheres Studium
• Abbrecher sind häufig abgeschreckt vom Studium und waren in dem ET-Studium unglücklich
• Ca. 16.000 ET-Erstis jedes Jahr in Deutschland
  • für einige ein Sprungbrett zu anderen Studienorten / zu zugangsbeschränkten Studiengängen
  • Quote von eigentlich Uninteressierten unbekannt
  • Absolventenzahlen ca. 7.500 - 8.000, Tendenz fallend
• Elektrotechnik als Begriff unbeliebt/unbekannt
  • Buzzword-Bingo macht teilweise Sinn um neue Leute zu bekommen, da Leute sich da besser etwas vorstellen können darunter
  • Sehr breites Feld - Fluch und Segen
  • Engineering (vs Ingenieur) deutlich beliebter als Begriff
• Informationstechnik ist begrifflich häufig unten drunter
  • Einige Informatik-Studis wären in der ET+IT besser aufgehoben
• Das Image der nichtvorhandenen ET+IT in der Gesellschaft muss beseitigt werden, ein neues muss geschaffen werden
• Eigene Darstellung der ETIT muss „lauter“ und ansprechender sein
• Finanzierung von Universitäten nach Erstis und Erfolgsquote nicht förderlich für fachliche Exzellenz

• Klausurinhalte werden im Studium nicht zureichend mit der Praxis verknüpft
  • Anwendungsbezug fehlt oft (z.B. „Wieso lerne ich komplexe Zahlen?“)
  • Auch bereits in der Schule
• Nachwuchs-ET-Protokoll der 92. BuFaTa Ulm von großem Interesse
• Uneinheitliches Bachelorstudium in Deutschland
  • Verteilung von Inhalten auf Bachelor/Master bzw. auf Semester
• Lernkonzepte
  • Mehr Bewegungsbilder bzw. mehr Videos zeigen (Visualisierung)
• Man muss das Studiums-Umfeld so gestalten, das Internationals auch bleiben wollen

Beginn: 10:33 Uhr
Ende: 13:00 Uhr
Der AK ist nicht fertig und sollte auf weiteren Tagungen besprochen werden.