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arbeitskreise:nachwuchs-et:protokoll_ulm2023

AK Protokoll: Nachwuchs ET

BuFaTa SoSe23 Ulm
Datum Beginn Ende Sitzungsleitung Protokollierung
18.05.2023 08:45 10:40 Dominik (KIT) alle
18.05.2023 14:15 17:58 Dominik (KIT) alle

Teilnehmende

Anwesende: Dominik Rimpf (KIT), Nico Bemmann (TU Dresden), Armin Stegner (TU Dresden), Karla Herrmann (TU Dresden), Martin Poeppel (KIT), David Liebscher (KIT), Dustin Wiese (TU Ilmenau), Daniel S (TU Darmstadt), Lina G. (TU Darmstadt), Anna K. (TU Darmstadt), Aldo Ruggiu (FAU, Vorbereitung und 1. Diskussion), Kilian David (TUM), Theresa Kaps (TUM), Erhard Weinberger (Uni Paderborn), Leon Gerigk (TU Dortmund), Clara Nagel (TU Dortmund), Philipp Killinger (Uni Stuttgart), Yannik Rüde (Uni Freiburg), Patrick Lermer (OTH Regensburg), Tomy Vo (RWTH Aachen), Rudolf Schröder (RPTU in Kaiserslautern), Christian Bayerl (TH Ingolstadt), Fabian Mast (TH Ingolstadt), Dominik Stolte (HMA), Emre (HMA), Robert Lehmann (TUD), Finn Schmidt und Wolf Müller (CAU Kiel), Jan Müller (FH Dortmund), Lukas Lischke (TUM Alumnus), Johannes Auer (TUM), Emily Lang (TUM)

Einleitung

Vorbereitung (Vormittags)

Themensammlung "Was ist Elektrotechnik für uns"

  • Dabei wurden folgende Begiffe gesammelt:
    • Ein anstrengendes Studium
    • Mathe
    • Physik
    • Fourier
    • gesellschaftliche Verantwortung:
      • kritischer Teil der Energiewende
      • wichtigste Grundlage unserer hoch technologischen Informationsgesellschaft
      • stellt große Teile der kritischen Infrastruktur sicher
  • vielseitig, interdisziplinär
  • vielfältiges Forschungsgebiet
  • Energieerzeugung über KI bis hin zu Smart Cities
  • sehr viele Möglichkeiten, was alles entwickelt werden kann
  • Ingenieurskunst
  • Ingenieurwissenschaft
  • Wie kann ich meine Umwelt manipulieren, um mein Ziel zu erreichen?
  • Entwicklungsarbeit
  • Kreativität
  • Basteln
  • Die Zukunft mitgestalten
  • Teilbereiche/Disziplinen der E-Technik
  • Jobperspektive und -sicherheit
  • Hard- und Software
  • Arbeiten mit Strom
  • Veraltete Labore aus den 90ern und vergilbtes Plastik
  • Kommunikation sämtlicher technischer Komponenten der heutigen Zeit
  • Teil unseres Alltags
  • Unsichtbare Welten
  • Industrie

Im weiteren wird der VDE-Politikbrief kurz vorgestellt

  • Ist die Elektrotechnik proportional stärker vom Fachkräftemangel betroffen als andere Richtungen?
    • tendenziell ja, aber wir haben keine belastbare Zahlen
    • These im Arbeitsmarkt
  • Studium wird als sehr schwer wargenommen –> Studium attraktiver machen durch mehr Differenzierung bezüglich Schwierigkeit/Komplexität des Studiums
  • Anfang der Nullerjahre gab es viele Menschen die in der Ingenieurswissenschaft studiert haben und dann keinen Job gefunden haben –> Das hat ein großes Loch geschlagen
  • Frage: Ist das vor allem ein Ostdeutsches Phänomen oder ist das auch in Westbundesländern so?
  • Menschen entscheiden sich nicht für die E-Technik, weil sie das Feld nicht kennen
  • mehr Präsenz an Schulen zeigen, Praktika im ingenieurwissenschaftlichen Bereich bewerben
  • Firmen animieren, mehr Präsenz zu zeigen und zu informieren an Schulen
  • wer sich als Frau für die E-Technik entscheidet hat sich das im Zweifel sehr gut vorher überlegt –> es wird von weiblichen Personen nicht einfach so gestartet
  • geringer Frauenanteil macht das Studium wiederum abschreckend für Schülerinnen
  • Lehrer, die direkt nach der Schule studieren und dann wieder an die Schule gehen, haben gar keinen Überblick über andere Studiengänge/Berufe und können das nicht vermitteln
  • Firmen beschweren sich über Fachkräftemangel, aber machen auch nichts. VDE sollte sich dafür einsetzen, dass sich Firmen präsenter an der Schule einbringen
  • konkrete Jobperspektive fehlt/ ist vielen Schüler:innen nicht bekannt

Studien

1. Studie Image Elektrotechnik
  • sowohl der Aspekt Kreativität, als auch den Aspekt der Gruppen/Zusammenarbeit wird kaum gesehen
    • Ingenieur:innen werden eher als ausführende Akteuer:innen gesehen und nicht als Gestalter:innen
    • „Ich hab keine Lust so 40 Jahre alleine in nem Büro zu sitzen“
    • Die Bedeutung der Lehrkräfte in MINT-Fächern ist für nicht Mathe-Affine Studis sehr groß
  • oft werden Teilgebiete der E-Technik gesehen und dann als repräsentativ für alles gesehen
  • Großes Fazit ist das Imageproblem der Elektrotechnik
2. Attraktivität technischer Studienfächer
  • Was ist Schüler:innen wichtig: Arbeitsplatzsicherheit, Vielseitigkeit, Aufstiegschancen, Einkommen
    1. > Alles für Technische Berufe schlecht eingeschätzt
  • Berufspräferenzen der Schüler - vor Allem Unentschlossene müssen überzeugt werden
3. Statista
  • Gesamtzahl an Studierenden geht zurück (auch aus demografischen Gründen)
  • Dabei Elektrotechnik relativ konstant
  • These: Wenn tendenziell mehr Schülerinnen das Abitur machen als ihre männlichen Counterparts und die E-Technik ein für Frauen unattraktiver Beruf/Studium ist, folgt automatisch, dass die Anfänger:innenzahlen rückläufig ist
3b Warum brechen so viele das Studium ab
  • 70% FH Abbruchquote / 45% Uni - Abbruchquote unter Frauen ist deutlich geringer
  • Niveau soll nicht gesenkt werden
  • Schule ist leider oft nicht sehr vergleichbar –> das macht die individuelle Vorbereitung auf die Herausforderung
4. Nachwuchsbarometer
  • Klassische Technikspielzeuge wie Baukästen verlieren an Bedeutung, computergestützte Anwendungen schon im Kindesalter
  • Technikunterricht fördert nachweislich Interesse
  • Ohne Technikunterricht ist Physik Schlüsselfach für den Technikzugang, aber als technik- und praxisfern eingeschätzt
  • stärkerer Praxisbezug gewünscht
  • Für Studien- und Berufswahl Eigeneinschätzung der technischen Kenntnisse wichtig, mathematische Kenntnisse überraschenderweise nicht
  • Praktikumsförderung
  • in der Phase der Studien- und Berufsorientierung vor oder nach Abschluss der Schule anscheinend wenig wirklichkeitsnahe Bilder über die tatsächlichen Anforderungen eines ingenieurwissenschaftlichen Studiums und über die Tätigkeitsprofile von Ingenieurberufen verfügbar
  • junge Frauen sehen interessantes Tätigkeitsprofil, aber männlich dominiertes Arbeitsumfeld
  • Mädchen haben mehr Zweifel an ihrer Begabung und schätzen ihr technisches Verständnis geringer ein als Jungen
  • Akademisierung von Stellen in den Firmen –> steigender Bedarf an Ingenieuren
  • diejenigen, die trotz hoher Eignung kein naturwissenschaftliches oder technisches Studium ergreifen, eher davon überzeugt sind, dass diese Studienfächer kompliziert, anspruchsvoll und risikoreich seien, während diejenigen, die diese Studiengänge wählen, dazu neigen, die Anforderungen zu unterschätzen
  • Entwicklung von PC-Spielen, da klassisches Technikspielzeug heutzutage abgelöst wird. –> VR als Möglichkeit der Verbindung zwischen spielen und „Hardware“.
Weitere Recherche: Frauen in der Elektrotechnik
  • Wenig Informationen, Daten → mehr Forschung/ Daten notwendig !!!
  • Interessantes ehemaliges Modell: HS Jena - 2 Semester „Frauenstudiengang“, ab dem 3. Semester zusammen

AK mit VDE-Ausschuss-Vertretung (Nachmittags)

  • Formulierung AK-Ziel
  • Vorstellung VDE-Ausschuss durch die Vorsitzende Prof. Dr.-Ing Martina Hofmann
    • Vorstellung der Vita
    • Gegennsatz von hohen Quoten neu notwendiger Jobs, Renteneinsteiger:Innen zu geringen Absolvent:innen-Zahlen und hohen Schwundquoten
    • Betonung des Imageproblems
    • Studien-Reihe 01/22-02/23 mit IZI (bei uns Studie 1 - siehe Notizen)
      • Neuer Input: Keine Rollenvorbilder von ETler an Schulen, nach Informationen Interesse an ET-Studium
    • Konzepte von Unternehmen richten sich an die falsche Zielgruppe (meist Studis) oder reichen nicht aus
    • Ideen seitens des VDE: Girl's Day, „Zukunftstag Elektrotechnik“, Matheolympiaden, Instagram-Channel, Kinderbücher, Einträge in „StickTo-App“

Vorstellung Diskussionsregeln: Handmeldungen mit 1,2 oder 3:

1. Meldung zum aktuellen Thread
2. Meldung für neuen Thread
3. Meldung mit Prozessvorschlag/Verfahrensvorschlag

–> Redner:innenliste muss geführt werden

Idee:

  • Frau Hofmann gibt zu den Fragen einen Input, wie der aktuelle Stand in dem VDE-Ausschuss ist

Diskussionsleitfragen

  • Wie machen wir junge Frauen/Mädchen schon früh auf technische Berufsbilder aufmerksam? (Dominik)
  • Wie kann die Vielfalt der E-Technik Berufsfelder sichtbar/erlebbar gemacht werden? (Martin)
    • Wie können wir den Gestalterischen Aspekt der Ingenieuers wieder voranstellen?
    • Das Bild des Ingenieurs als Erfinder
  • Wie bekommen wir Gatekeeping in den Griff? (Martin)
    • Ich hatte ein schweres Studium, also soll es auch später für alle anderen schwer sein (damit mein Studium wertvoll bleibt) –> Wertschätzung der Qualität des eigenen Studiengangs anhand der Schwere des Studiums
    • Wie kommen wir von kompetitiven Vergleichen zwischen Studiengängen weg? Nicht: Warum sind wir besser?; Sondern: Warum sind wir gut?
  • Wie können wir Interesse an Nachhaltigkeit als Motivator für die Studienwahl nutzen? (Und welche Risiken birgt das?) (Leon)
Diskussion zu Frage 1

Diskussionsleitung: Dominik Rimpf
Protokollführer:innen für das Gespräch: Martin

Wie machen wir junge Frauen/Mädchen schon früh auf technische Berufsbilder aufmerksam?
  • Rollenvorbilder fehlen, Orientierung an den Müttern
  • junge Frauen bekommen sehr schnell gesagt: „Wenn dir Mathe nicht liegt, dann lass es lieber“
  • „Sinnfrage sehr wichtig; ich will immer noch die Welt retten“
  • Was will der VDE machen, Kolleg*innen entgegenzutreten, die meinen, Frauenförderprogramme seien nicht mit dem Grundgesetz vereinbar?
    • Es steht nicht dem Grundgesetz entgegen, Frauen sind früher links liegen gelassen worden, heute natürlich nicht mehr so stark, aber die Wirkung der patriarchalen Strukturen sind immer noch vorhanden
    • Überschwinger nötig, um kaputte Situation (Patriarchat) zu beheben
    • Sichtbarkeit der Frauen in der Elektrotechnik fehlt, diese sollten stärker hervorgehoben werden
    • wenig Daten zu Frauen in der Elektrotechnik, schwierig in Internet zu finden
    • Reihe mit Rollenvorbildern der Sendung Markt und Technik von Corinne Schindlbeck
    • Kultur in der Elektrotechnik bzgl. dem Bild der Frauen in der Elektrotechnik
    • „Frauen machen das nicht“ kann gesellschaftliche Klischees verstärken.
    • Frage, inwiefern ein Studiengang nur für Frauen der richtige Weg sein könnte
      • Hochschule Bremen hat das für Informatik gemacht (bis zum 2. FS) –> mit relativ großem Erfolg; praktisch für Netzwerkbildung
        • macht diese Trennung die Probleme nicht eher wieder schlimmer
      • VDE: Studiengang ET nur mit Frauen in Jena wurde damals nicht gut angenommen
    • Frauennetzwerke sind wichtig
      • ConnectIng; FemTec, agieren tendentiell aber lokal
      • Sichtbarkeit nach Außen könnte erhöht werden
    • Image des Studiengangs nicht ansprechend genug (Fokus auf den Nerd) oder in der Schule nicht genug gefördert
    • Potentieller Grund, der Frauen von Elektrotechnik abhält, ist, dass Mädchen seltener Hobbys in der Bastel/E-Technik Richtung haben
  • In Sachsen im Physiklehrplan 101 Stunden Elektrotechnik-Unterricht. Warum können sich Schüler*innen danach noch nichts unter Elektrotechnik vorstellen?
    • Eine mögliche Lösung: Z.B. Übungsblätter, die ET behandeln, für Schulen erstellen
  • Image in der Schule: Jungs eher Bastler, Mädchen eher weniger
  • In anderen Ländern immernoch veraltetes Frauenbild, dies führt dazu, dass Frauen schwieriger mit Technik in Kontakt kommen
Diskussion zu Frage 2

Diskussionsleitung: Martin Poeppel
Protokollführer:innen für das Gespräch: Dustin, Leon

Wie kann die Vielfalt der E-Technik Berufsfelder sichtbar/erlebbar gemacht werden? (Martin)
  * Wie können wir den gestalterischen Aspekt der Ingenieurs wieder voranstellen?
  * Das Bild des Ingenieurs als Erfinder
  • „Geht es euch auch so, dass Leute eher verhalten reagieren, wenn sie fragen, was man macht (Elektrotechnik studieren), und dann z.B. bei der Ergänzung 'ich bastel an Robotern rum' positive Reaktionen wie 'ahh, cool' kommen“?
  • Idee: Exkursionen für Schüler:innen von Unternehmen
  • Informationen für die Lehrer über die Möglichkeiten von Exkursionen und Führungen
    • wird teilweise schon gemacht - „Initiative Spontanpraktika“
      • VDE kann Impulse geben
      • Anmerkung, dass Praktika nur von denjenigen belegt werden, die sowieso schon interessiert an Elektrotechnik sind
      • Auseinandersetzung mit Studiengängen ist in der Jugend noch nicht interessant
      • Praktikum im technischen Bereich sollte denjenigen, die in Kl. 9 und 11 ein Pflichtpraktikum machen müssen, „vor die Füße geworfen werden“ - so gibt es keinen Aufwand, Berwerbungen zu schreiben. Auch wenn das nicht das ideal ist, kann man so die Bekanntheit steigern
      • Wenige Tage Pflichtpraktikum ist nicht hilfreich, wenn z.T. Tätigkeiten komplex sind, außerdem sind kurze Schulpraktika sehr schwierig zu finden - Firmen sind sich der Relevanz nicht bewusst
      • Firmen bieten nichts passendes für schulische Pflichtpraktika (meist für Firmen zu kurz) an und dann die leichteste Lösung ist einfach zu der Firma der Eltern zu gehen
      • Für Lehrer einfach machen, Material / Kontakte etc. zu bekommen
    • Unterricht ist Pflicht und damit nicht unbedingt positiv konnotiert bei den Schülern → möglicherweise sind freiwillige Projekte etc. besser (!Balance hier erkannt zwischen außerschulischen Challenges / Initiativen und Berufsbildung im Rahmen der Schulzeit!)
    • Lehrer* dürfen nicht unsererseits überlastet werden, die Lasten der Organisation sollten wir Elektrotechniker tragen
    • Weitere Problematik, inwiefern Unternehmen Schulen sponsoren können! → Arbeit für den VDE?
  • Themen aus dem Lehrplan praktisch und interessant in den Firmen darstellen
  • Themenfeld Ingenieurswesen ist sehr komplex, was steckt da eigentlich hinter? Auch Auffächerungen erklären
  • Impulsgeber für das Studium schon in der Schule geben
  • Berufsorientierung während der Schulzeit
    • Kennenlernen andrerer Menschen, die sich dafür interessieren
    • Eventuell schwierig, wenn Vorlesungen für Schüler:innen abschreckend wirken
    • Vorstellung der Studiengänge/Vorlesungsbesuche an Unis/Hochschulen teilweise abschreckend, Unternehmensbesuche förderlich → Wo geht es mit diesem Studium hin? Ziel/Berufsbild vor Augen haben
  • Fablabs mit Schwerpunkt MINT und Kooperation mit Schulen (FabLab Oberland, DLR Schoollab)
  • Aufgaben eines Elektrotechnikers(Energiewende/ Digitalisierung/ Mobilitätswende/ Automatisierung) sollte klar in der Gesellschaft kenntlich gemacht werden
    • Unterscheidung von Elektriker/Elektroniker/ Elektrotechniker sind in der Gesellschaft nicht klar
  • „Elektrotechnik ist die Zukunft“ - Kernmessage
    • VDE arbeitet mit Agentur, um in Zukunft dies als Werbekampagne zu starten
  • Fachschaften können Teile ihres Studiums vorstellen
  • Elektrotechnik sichtbar und erlebbar machen (z.B. durch Makerspaces o.ä.) ggf. teuer und engagierte Mitarbeiter gehen und Projekte brechen zusammmen.
  • Bei Praktika wird nicht unbedingt das tatsächliche Verständnis gefördert
  • spannende Themen werden erst später im Studium behandet (bzgl Praktika)
  • Eine Lösung: In den Gremien als Studierendenvertreter* dies mitteilen und Lösungen bereitstellen, da die Lehrschaft dies sonst nicht unbedingt auf dem Schirm hat
    • Grundsätzliche Anmerkung, dass nicht vorhandener Einfluss der Studierenden Teil des Problems sein könnte
  • Bild des Ingenieurs werden schon zu Hause geprägt z.B was macht eig. ein E-Techniker → Kabellegen, wird nicht weiter in Frage gestellt
    • Es gibt kein eindeutiges Berufsbild
    • Auch mit Berufskollegs und Realschulen zusammenarbeiten
    • Keinen Mehraufwand für die Lehrer schaffen, so einfach wie möglich halten
      • VDE arbeitet an entsprechendem Material: z.B. aktuell der Ausbau des Girls-Day
  • Besonders in ländlichen Gebieten kann die Hürde zu hoch sein, Firmen zu besuchen (weite Entfernungen)
  • Wunsch für eine Elektroingenieurswesen Demo Präsentation für Studentische Initiativen an Schulen
    • Studienbotschafterinnen als Hiwis an Schulen am KIT
Diskussion zu Frage 3

Diskussionsleitung: Martin Poeppel
Protokollführer:innen für das Gespräch: Clara Nagel (TUDo) (Leon Gerigk (TUDo))

Wie bekommen wir Gatekeeping in den Griff? (Martin)
  * Ich hatte ein schweres Studium, also soll es auch später für alle anderen schwer sein (damit mein Studium wertvoll bleibt) --> Wertschätzung der Qualität des eigenen Studiengangs anhand der Schwere des Studiums
  * Wie kommen wir von kompetitiven Vergleichen zwischen Studiengängen weg? Nicht: Warum sind wir besser?; Sondern: Warum sind wir gut?
  • Ego („Ich hatte es so schwer“) → Fokus zur Volkswirtschaft: Was bedeutet das für das Gemeinwohl, wenn nötige Kompetenzen nicht mehr vorhanden sind?
  • Ambivalenz zwischen Vereinfachung und Kompetenz
  • These: 'Fehlende' Zulassungsvoraussetzung führt dazu, das mehr Studis abbrechen
  • Elektrotechnik wird als schwer empfunden, weil man sich darunter nichts vorstellen kann
  • RWTH stellt die große Frage, wie können Studierende gehalten werden
    • Durchhaltevermögen als wesentliche Kompetenz
    • schulische Einführungsphase für einen besseren Studieneinstieg
    • „kein NC → muss einfach sein“ - Erwartungshaltung entspricht nicht dem tatsächlichen Studium (Abbruchgrund)
      • NC immer Filter wegen geringeren Kapazitäten als Interessenten - bei uns nicht notwendig
    • Studium sollte daraufhin „filtern“, dass ein Studium auf das Arbeitsleben als gute Ingenieur:in vorzubereiten
  • Spezialisierte Studiengänge: Gesamte Elektrotechnik plus Vertiefung funktioniert nicht
  • Gatekeeping-Haltung von Professoren ausgehend - Studis: Gutes Studium leider nicht wegen guter, sondern trotz schlechter Lehre
  • Gate-Keeping Klischee auch im Austausch mit anderen Studierenden („Hauptsache durchkommen“ vs. „Du brauchst eine eins“)
    • Aufklären, was die Noten bedeuten
  • Kein schwieriges, eher stressiges Studium - Regelstudienzeitüberschreitungen müssen Destigmatisiert werden
  • Seitens Firmen „Wir wollen nur die Allerbesten“ funktioniert nicht
  • Laut Reakkreditierungsrichtlinie ist Filtern nicht zulässig, man darf nur so viele Studienanfänger*innen zulassen, wie man Kapazitäten bis zum Abschluss hat
  • Aus MRVO ergibt sich, dass Filtern in Deutschland nicht zulässig ist, es dürfen nur so viele Studierende angenommen werden, wie man auch bis zum Ende durchzuführen
  • 1/3 gut geeignet, 1/3 bedingt, 1/3 nicht - was benötigt das mittlere Drittel, um Abbruchquoten von 70% an HAWs zu vermindern.
  • „Kampfrechnen“ als Filtern passt nicht zu dem späteren Beruf - keine Ingenieurskompetenz - Was ist sinnvoller?
  • Perspektive Fr. Hofmann:
    • Es wird nicht mehr gefiltert, alle kommen rein - viele Parkstudierende
    • Lösung muss aus Ministerien kommen
    • HAWs haben zu wenig Geld
    • Ohne volle Studiengänge nicht genügend Geld für Weiterführung
    • Spezielles Mentoring für Studierende, die wenig Erfolg haben
      • Psychische Erkrangungen
      • Familienhintergründe
    • Absolvent:innen müssen auch wenn sie nicht unter optimalen Bedingungen anfangen trotzdem einen hohen Standard am Ende aufweisen (aus Industriesicht)
    • Studierende bringen neue/ andere Kompetenzen mit - 20 Jahre dieselbe Vorlesung halten wird dem nicht gerecht - vor allem Problem mit den alten Professor:innen
    • Gate-Keeping gibt's auch auf Professor*innenseite, bei den jüngeren aber weniger und die anderen gehen langsam in Rente
    • Bildung steht im Dienste der Gesellschaft (Industrie)
  • Stadt-Land-Gefälle:
    • Auf dem Land häufig zweiter Bildungsweg, kleine Hochschule - persönlicherer Kontakt, die meisten insbesondere mit Ausbildung kommen gut durch
    • In der Stadt: Professor:innen gehen nicht so sehr auf Studis ein, v.A. ältere
  • „Trotz schlechter Lehre…“ - Professor:innen können Hilfe im Kollegium suchen (Bsp. Ilmenau)
  • Was ist schwer?„ - wo gibt es Probleme?
    • Niveau kann nicht immer weiter sinken auf Kosten der Kompetenz der Studis
    • Bsp. Mathematik - in der Schule früh Taschenrechner
    • In Vorlesung schnell durchgegangene Folien ohne viele Ergänzungen - höhere fachliche Dichte → schwer
    • Wie wird das Wissenvermittelt?
  • Fr. Hofmann: Inzwischen mehr Stoff, früher mehr Handwerkzeug - heutzutage muss man viel weiter kommen, aber auf Kosten des Verständnis
    • Auch ET light als Studiengang für Ingenieure ohne Interesse an F&E? Zweigleisigkeit als Möglichkeit?
      • Frage: Das mittlere Drittel separieren oder fachlich komprimieren?
      • Unis und HAW zu sehr angenähert, Differenzierung sinvoll, damit wir „nicht alle im gleichen Topf fischen“
        • Bsp: In München klappt das gut - oft Wechsler zur HS von TUM bei Umorientierung
        • Bsp: Wenn Firmen 'nur die Besten' wollen muss ich an die Universität
        • Bsp: Bei Differenzierung sinkende Zahlen an Universität nicht unbedingt schlimm wenn es genug 'Macher' der Hochschulen gibt
  • Kompetenzorientiert prüfen (aka es gibt einfach Computer, man sollte sie auch nutzen dürfen bzw. nicht mehr beweisen müssen, dass man es ohne kann)
  • viele Professor:innen haben noch den Eindruck, dass das Studium gleich ist zu ihrer Studienzeit (Modularisierung noch nicht bewusst)
  • Grundstudium in den letzten Jahren noch ähnlich - Schulmathematik nicht immer ausreichend
    • Oft andere Inhalte, z.B. Stochastik statt Differential- und Integralrechnung
    • Siebfächer oft mathematisch (oder Mathe)
  • Wo können wir etwas ändern? Kein Mehrwert aus Industrie von schwierigen Fächern, die nur durch Schema F zu bestehen sind und nicht mehr dazu anregen, das Fach auch zu durchdringen
  • ET light und hard: aufsplitten? Führt das zu zu wenig Studierenden bei einem von beiden? Niemand macht mehr hard, weil zu schwer oder niemand will light machen, weil man sich keine Jobchancen ausrechnet?
  • Aachen: Gemeinsamer Studienbeginn von Fachhochschule und Universität
  • Strukturelles Problem. Finanziell haben die HaW's zu wenig zum Leben, zu viel zum Sterben
    • Gemeinsames Positionspapier der BuFaTa und des VDE - bejaht von Fr. Hofmann ⇒ HoPo Ausschuss
  • Innerhalb von Fachschaften mehr darauf aufmerksam machen, dass auch die aktuellen Studis Vorteile von mehr neuen Studis haben, weil mehr Geld für die Hochschulen/Unis
Diskussion zu Frage 4

Diskussionsleitung: Leon Gerigk
Protokollführer:innen für das Gespräch: Dominik, Martin

Wie können wir Interesse an Nachhaltigkeit als Motivator für die Studienwahl nutzen? (Und welche Risiken birgt das?)
  • Fr. Hofmann: Vor 10 Jahren Studiengang „Erneuerbare Energien“
    • Neue Namen geben einen kurzen Schub, aber der flacht dann schnell wieder ab
    • Studierende hatten Angst, durch Namen des Studiengangs in eine Schublade gesteckt zu werden
  • Nürnberg: überlegen Energietechnik als neuen Studiengang einzuführen; nach Vorbild Medizintechnik aus Elektrotechnik
    • Erhöhte Frauenquote
    • Schlechtes Verhältnis von Medizin (10%) und Technik (90%)
  • Einzelne bzw. separate Studiengänge für einzelne Vertiefungen sind eine „Vertiefung der Elektrotechnik in 10 Semestern“
    • lieber die Vertiefung innerhalb des E-Technikstudiengangs stärken
    • oft mangelt es an der Kommunikation, was der Studiengang eigentlich nicht
  • Auf Inhalte statt auf Namen setzen
  • die Breite des Studiums als Chance kommunizieren, Schwerpunkte/Vertiefungsrichtungen des Studiums in der Werbung für den Studiengang besser betonen
  • Role-Models können motivieren sich mit dem Studium zu beschäftigen
    • Wenn Menschen die etwas „bewegen“ ET studiert haben, wird auch das Interesse am ET-Studium größer
  • TU Dortmund hat Vertiefungen intensiviert
  • Außerdem im regenerative Energien (o.ä.) Studiengang sinvoll abgespeckt
  • Viele Punkte enden wieder bei den Diskussionspunkten von Frage 2
  • In Handreichung an Firmen für Vorträge an Schulen, etc. reinschreiben, dass man mit Nachhaltigkeit werben kann/soll, da das viele interessiert
  • Influencer-Marketing, mal eine Kampagne sponsern (als VDE z.B.), damit in den Köpfen die erste Connection Nachhaltigkeit → Elektrotechnik entsteht
    • es wurde begonnen mit einer Influencerin (@isa_goes_green) zu kooperieren. Das soll mit mehr finanziellen Mitteln auch weiter ausgebaut werden
  • Nicht nur die Kinder/Jugendlichen informieren/aufklären, sondern auch die Eltern
  • Beispiel chemische Industrie mit dem Kanal HerrBergmann, vor ein paar Jahren
  • evtl. Fridays for Future auch als Partner für die E-Technik Werbung, sie erreichen Schüler, die das Gefühl haben, nichts bewegen zu können. Dort ansetzen, dass man mit E-Technik tatsächlich was bewegen kann
  • Die Verbindung von Kreativität und Ingenieursstudium besser kommunizieren
  • bei Influencermarketing ist sehr wichtig, dass die Protagonisten eine intrinsische Motivation für das Thema E-Technik mitbringen und es kein einfaches Productplacement

Ende

Fazit Fr. Hofmann

  • Viel positiver und zielführender Input
  • Wunsch zu weiterem Diskurs der Art
  • Generell überrascht und überzeugt
  • Stimmen der Studis werden zu wenig gehört
  • Gemeinsame Erarbeitung von BuFaTa und VDE

Fazit

  • Erstes Mal auf BuFaTa ein AK über einen Tag - hat sich gelohnt
  • Moderationsfeedback gern an das Team (Dominik, Martin, Leon)
  • Zusammenarbeit schön - gegenseitige Wertschätzung, gerne langfristige Kooperation


Die hier im BuFaTa ET Wiki dargestellten Arbeitsdokumente sind Einzelbeiträge der jeweiligen Autoren und i.d.R. nicht repräsentativ für die BuFaTa ET als Organisation. Veröffentlichte Beschlüsse und Stellungnahmen der BuFaTa ET befinden sich ausschließlich auf der offiziellen Homepage.
arbeitskreise/nachwuchs-et/protokoll_ulm2023.txt · Zuletzt geändert: 28.10.2023 22:50 von Dominik Rimpf