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arbeitskreise:vdma_studie_industrie40:protokoll_karlsruhe2019

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Protokoll

BuFaTa SoSe19
Anwesend: Lars Adam (HTW Dresden), Constantin Runge (TU München), Max Holzmann (HS München), Maren Konrad (HS München), Joshua Derbitz (RWTH Aachen), Michael Barulin (Leibniz Uni Hannover), Leonardo Mörlein (Leibniz Uni Hannover)
Leitung des AK:
Protokoll: Alle

Inhalt der Studie "Ingenieurinnen und Ingenieure für Industrie 4.0"

Bei Zitaten ist der Kontekt oft nicht ersichtlich. Redundanz von Inhalten in der Studie.

Aussagen aus der Studie

Es wurden verschiedene Aussagen zur Studie aus dem Protokoll des letzten Arbeitskreis aufgefasst und entsprechend in der Studie nachgelesen und zusammengefasst.

Großes Problem beim Streichen von alte Inhalten
  • Die befragten Hochschulen sehen es als nicht umsetzbar an, das Studium zu verlängern. Deshalb müssen alte Inhalte wegfallen, um die neuen Inhalte hinzuzufügen.
  • In den Diskussionen an den Hochschulen stellt sich heraus, dass oft noch diffus ist, was nun veraltete Inhalte sind und was noch benötigt wird.
  • Es werden in der Studie einzelne Gesprächsfetzen dargestellt, die zeigen, dass es eine tiefe und detaillierte Auseinandersetzung mit den einzelnen Modulen notwendig ist. TBC
  • Die Diskussion auf Fakultätsebene kann oft delikat werden, weil jeder Professor sein Fachgebiet für am wichtigsten hält und nichts streichen will.
  • Der Inhalt der Studie an dieser Stelle kann den Hochschulen helfen, die Situation nicht zu unterschätzen. Es könnte sein, dass sich ein Fakultätsrat denkt: „Naja, wir streichen hier so ein bisschen was weg irgendwie und dann passt das schon“. Wenn man aber die Erfahrungen aus der Studie liest, merkt man, dass es ein langwieriger Prozess sein wird, die Inhalte zu ändern.
Zu wenig neue Lern- und Lehrformate

Aufgrund von Zeitproblemen ist dieser Punkt noch nicht vollständig aus der Studie zusammengefasst.

  • Aktuell hat Präsenz- und Frontaluntericht eine zentrale Stellung
  • Gilt als Mittel der Wahl
  • durch neue Formate fachliche und überfachliche Kompetenzen integiert vermitteln
    • interaktive Gestaltung
    • Intensivierung der Theorie-Praxis-Verschränkungen und Neuerung dieser Formate
    • Ansätze einer engen interfakultativen Kooperation
    • intensivierte Zusammenarbeit mit Unternehmen (vor dem Hintergrund neuer technologischer Entwicklungen)
  • Verknüpfung von konkreter Problemerfahrung und selbstständiges Erarbeiten von Lösungsansätze durch Studenten
  • Lehrende sind der Meinung, dass bei der Vermittlung von fachtheoretischen Inhalten immer Bezüge zu konkreten Umsetzungsprozessen und Anwendungsmöglichkeiten hergestellt werden müssen
  • „lehrende Forschung“ oder „forschende Lehre“
  • Studenten zum selber machen anregen
  • Studenten sollen „lernen“ sich selbstständig Sachverhalte anzueignen, da dies in der Zukunft immer wichtiger wird
  • Aktualisierung der Lehr- und Lernformate finden in großer Zahl auf fakultätsinterner Ebene statt.
    • Änderungen können durch Lehrstühle und Fakultäten selber entschieden werden. Außerdem können sie ohne größere Zeitaufwände oder externe Akkreditierungsanforderungen umgesetzt werden.
    • Präsenzuntericht wurde in den letzten Jahren schon stärker interaktiv gestaltet und um Praxisphasen ergänzt.
    • Interative Ausrichtung, Studenten bereiten Zuhause Präsentationen vor und in den Präsenzphasen wird präsentiert, diskutiert und reflextiert.
  • Bei fakultätsübergreifende Organisation ist schwieriger
    • historisch gewachsene organisatorische Grenzen machen es schwer zu kooperieren
Mehr Einfluss für Unternehmen auf die Lehre

Aufgrund von Zeitproblemen ist dieser Punkt noch nicht vollständig aus der Studie zusammengefasst.

  • Grundlagen sind nach wie vor wichtig und Basis für weitere Kenntnisse (2.2.1, Seite 29)
  • Es werden Soft Skills gefordert (2.2.5, Seite 42)
  • Praxis und Theorie soll früher verschänkt werden (4.1, Seite 54)
  • Inhaltliche Kooperation - Vorstellung von Forschungsergebnissen, Abschlussarbeiten etc. (4.2.2, Seite 58)
Forderung eines Ingenieursorientierungsjahrs

Handlungsempfehlung der Studie Gemeinsammen Orietierungsjahr von Ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen

  • ist eine Handlungsempfehlung des VDMA
  • Ingenieurwissenschaftliches Grundlagenstudium wird als ein Jahr mit der Kombination der Fachgebiete Elektrotechnik, Informatik, Data Science und Maschienbau gesehen.
  • Vorteile davon sind:
    • bessere Entschiedungsbasis für die Wahl einer Kerndiziplin
    • bessere Kentniss von überfachlicher verschränkung
  • Erste ansätze an der TH Köln und der TU Ilmenau
    • an der TU Ilmenau wird dies durch die sogenannte „Basic Engineering School“ umgesetzt, Webseite nicht sonderlich informativ
Anforderung Systemdenken/-wissen

= Aussagen aus der Studie =

  • „betont den Blick auf die Einbettung einzelner Komponenten in größere Zusammenhänge“
  • Es reicht nicht aus, nur sein Teilgebiet zu kennen. Man benötigt darüber hinaus Wissen über den fachlichen/technischen Kontext, in welchem dies zum Einsatz kommt, sowie über Rahmenbedingungen wie Produktionsprozesse oder Projektabläufe. Dieser fachliche Kontext muss sich dabei natürlich nicht auf den eigenen Fachbereich konzentrieren, sondern kann auch in anderen Fachbereichen liegen. (Es fällt auch der Begriff der Cyber Physical Systems Industrie 4.0 als Synthese aus Maschinen, Elektronik und Software; natürlich ebenfalls inklusive von Kontexten wie Produktion und Projekt)
  • Dementsprechend sollte auch das Lehrangebot angepasst werden. Es reicht, nach einzelnen Zitaten aus der Studie, nicht aus, rein fakultätsbezogen zu lehren. Stattdessen müsste man an den „systemisch denken, also den Maschinenbau und die Elektrotechnik zusammenbringen“
  • Einige andere beziehen den systemischen Gedanken darauf, dass auch für den Spezialisten eines Teilgebietes nach wie vor die Grundlagen der anderen Gebiete in diesem Fachbereich relevant sind.
    • Als Beispiele:
    • Der Ingenieur, dessen Sensordaten nicht so aussehen, wie er erwartet hat, muss sich jetzt auch mit dem Sensor und dessen Einbau/Verwendung/… auseinandersetzen.
    • Der Maschinenbauer, der digitale Daten beispielsweise seines Sägeblatts ausewerten möchte, benötigt genauso auch eine gewisse Signaltheorie, um beispielsweise Abtastraten etc zu verstehen.
  • Das Zerlegen eines komplexen Problemes in kleinere Teilaufgaben darf nicht in einer isolierten Siloperspektive münden.
  • Es kommt auch die Notwendigkeit zu Sprache, das Systemwissen nicht nur in einer Person zu haben/es dieser beizubringen, sondern auch über einen Austausch zwischen Fachexperten zu entwickeln.

= vorläufige Gedanken / Diskussion =

  • Das Systemdenken kann nicht den fachlichen Experten ersetzen. Nur weil man für die Entwicklung eines Autos vom Antriebsstrang über die Regelung bis hin zum HMI ein umfassendes Systemverständnis braucht, wird der Ingenieur, welcher Experte für einige wenige dieser Teilkomponente ist, nicht weniger wichtig. Man benötigt trotzdem ein Lehrangebot, welches die Wahl zwischen Systemwissen und Expertenwissen ermöglicht.
  • Konkrete Vorschläge oder Punkte was denn eigenltich in der Lehre fehlt, fallen keine. Auch eine Auswertung der Zitate ist nur bedingt möglich, da dies Einzelmeinungen sind, welche ohne den Kontext da stehen, aus welchem sie entstanden sind.
  • Die Menschen, die im Moment in Firmen die Systemverantwortung inne haben, haben sich diese ebenfalls erst im Unternehmen angeeignet. Dieses Wissen verallgemeinert „im Voraus“ an Universitäten zu lehren, ist schwierig, da üblicherweise extreme Abhängigkeit vom Einzelfall besteht.

Datenbasis

  • Erhoben wurden sowohl qualitative (Interviews), als auch quantitative (Online-Erhebung) Daten
  • Die qualitativen Daten kommen von Interviews mit Unternehmens- und Hochschulvertretern
    • 7 Unternehmen aus „unterschiedlichen Regionen Deutschlands“ mit insg. 39 Vertretern
    • 9 Hochschulen mit insg. 32 Vertretern
    • Die quantitativen Daten kommen von Fragebögen, welche an die Mitgliedsunternehmen des VDMA gesendet wurden. Es wurden insg. 224 Bögen ausgefüllt.

http://www.impuls-stiftung.de/studien

* DIE RICHTIGE STUDIE: Studie Ingenieurinnen und Ingenieure für Industrie 4.0 (2019): http://www.impuls-stiftung.de/documents/3581372/4875823/Ingenieurinnen0und0Ingenieure0f%C3%BCr0Industrie04.0_IMPULS0Studie0Januar02019.pdf/9a5672ea-6fe3-a379-2a70-a8536fbfe73e * Online Tool zur Studie: https://www.ingenieure40-online-tool.vdma.org/ * Pressemitteilung und Industrie 4.0 Qualifizierung 2025 Studie (2016): https://www.vdma.org/v2viewer/-/v2article/render/13668437 * Leitfaden vom VDMA zur Einführung von Industrie 4.0 in den Mittelstand: https://industrie40.vdma.org/viewer/-/v2article/render/15540546 * Präsentation ausgewählter Ergebnisse aus der Studie Ingenieurinnen und Ingenieure für Industrie 4.0von ISF München: https://bildung.vdma.org/documents/14969637/26503651/2018%2006%2025_Pr%C3%A4sentation%20ISF_Studie%20IngenieurInnen%20f%C3%BCr%20I4.0_1530861315036.pdf/b19c7143-b97a-7061-80ce-300d4154d1e6

Sonstiges zum Thema Qualifikation und I40: Studie Qualifikationsanforderungen für Industrie 4.0 und deren Auswirkungen auf die österreichische Bildungslandschaft: https://www.bmvit.gv.at/service/publikationen/innovation/downloads/erhebung_industrie_4_0.pdf Forschungsarbeit Kompetenzen des Industriearbeiters 4.0: https://www4.fh-swf.de/media/downloads/meschedestandort/hochschulschriften/pdfs_2/02_2017/MHS_2.pdf

Eine andere Studie

Es gibt zusätzliche noch eine Studie die sich mit der Industrie 4.0 beschäftigt und deren Auswirkungen auf die Qualifiktationen. Wir haben aus Versehen die „falsche“ Studie behandelt. Es war niemand aus dem letzen AK anwesend und im letzten Protokoll war die falsche Stellungnahme verlinkt. Die ursprünglich verlinkte Studie ist für uns vermutlich weniger interessant, da sie mehr auf die Weiterbildung eingeht. Im folgenden sind hier unsere Ergebnisse zu dieser Studie:

Inhalt der Studie

Die Studie befasst sich mit den Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Qualifikationsanforderungen an die Mitarbeiter/innen im Maschinen - und Anlagenbau. Auch geht es darum welche Qualifikationsbedarfe, die durch Industrie 4.0 entstehen, die Unternehmen als prioritär ansehen und welche Bedeutung dabei unerschiedliche Wege und Orte des Lernen spielen.

Im Mittelpunkt stehen die Anforderungen an die berufliche Aus- und Weiterbildung, speziell im MINT Bereich.

Eine Fragestellung, die die Studie versucht zu beantworten, ist ob in Zukunft mehr Ausbildungsberufe oder mehr akademische Bildung benötigt werden.

Ziel der Studien ist es den aktuellen Blick in die betriebliche Praxis einzufangen.

Datenbasis

Die Datenbasis der Studien ruht auf drei Säulen

  • eigene Auswertungen einer Erwerbstätigenbefragung (n = 518)
  • vier Unternehmensfallstudien an mehreren Standorten (35 Einzelinterviews, fünf Gruppendiskussionen, drei Betriebsbegehungen)
  • Online Befragung mit Verantowrtlichen der Branche für Qualifizierung (n = 198)

Die Erhebungen fanden im Sommer & Herbst 2015 sowie im Februar 2016

Frage:

  • In der Einleitung ist immer wieder die Rede davon, dass besonderer Wert auf die Ausbildung in Form der „Berufsausbildung“ (vs. akademische Ausbildung) gelegt wird. Wie ist da der Scope der Studie?

Ende

Beginn: 12:10 Uhr
Ende: 16:30 Uhr
Der AK ist sollte auf weiteren Tagungen besprochen werden.

Über die Inhalte der Studie sollte man noch diskutieren bzw. fehlende/ unvollständige ergänzen. Es wäre sinnvoll eine Stellungnahme an VDMA zu verfassen um die Sicht der Bufata auszuformulieren.

Unsere konkrete Ideen:

  • Die Hochschulen darauf hinweisen, dass der Prozess zu entscheiden welche Inhalte alt sind, langwierig ist.
  • Wir könnten als BuFaTa selbst Überlegungen anstellen, welche Fächer/Inhalte wir als „alt“ bezeichnen. Das könnten wir Hochschulen als Hilfe anbieten.
  • Bei den Lernformaten gucken haben wir als Studierende evtl. eine sehr konträre Meinung. Die Zitate der Leute an der Hochschule sind teilweise „realitätsfern“. Hier könnte man eventuell eine Stellungnahme erstellen.


Die hier im BuFaTa ET Wiki dargestellten Arbeitsdokumente sind Einzelbeiträge der jeweiligen Autoren und i.d.R. nicht repräsentativ für die BuFaTa ET als Organisation. Veröffentlichte Beschlüsse und Stellungnahmen der BuFaTa ET befinden sich ausschließlich auf der offiziellen Homepage.
arbeitskreise/vdma_studie_industrie40/protokoll_karlsruhe2019.1561214447.txt.gz · Zuletzt geändert: 22.06.2019 16:40 von Maren Konrad