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arbeitskreise:eignungstest:protokoll_ulm2017

Protokoll Eignungstest

BuFaTa SoSe17
Anwesend: Julian (TU Darmstadt), Felix (TU Darmstadt), Linda (TU Darmstadt), Monika (Hochschule München), Tobias (Uni Paderborn), Dominik Marko (Uni Ulm - Psychologie), Hendrik (TU Dresden), Lukas (TU München), Richard (Uni Freiburg)
Leitung des AK: Julian (TU Darmstadt)
Protokoll: Linda (TU Darmstadt), Julian (TU Darmstadt)

Welche Einstufungstests gibt es?

  • Darmstadt: Online-Self-Assessment („OSA“) nicht verpflichtend –> Fragen zum Studium allgemein werden geklärt (Aufbau und Inhalte)
    • Einschätzung des aktuellen Stands der Studienbewerber
  • Paderborn: Erwartungschecks –> Aufbau und Vorstellungen zum Studium werden freiwillig überprüft ( Zentrale Studienberatung–> Koordinatoren füllen Fragen)
    • Fragen müssen jedoch überarbeitet werden, da bisherige Fragen unpassend sind
    • Mit Fachhochschulreife und Ausbildung kann an der Uni angefangen werden –> Grundlagen werden getestet (Deutsch, Mathe, Englisch)
  • HS München:
    • Numerus Clausus für den Bachelor. ca 2,5 je nach Studiengang (plus Nachrücker), Differenzierung zwischen ABI und FOS, ca. 200 Erstsemester
    • Eignungstest nur im Master in zwei Teilen:
    • Teil 1: Computerbasierter Test 120 min, Teil 2: Englischtest 20 min (kann bei Nachweis von Niveau B2 erlassen werden)
  • TU Dresden: Master-Test: Alle schwierigen Grundlagen werden abgeprüft da Quereinstieg in den Diplom-Studiengang, trotzdem „Master-Abschluss“
    • Planung OSA für das Diplom: Es steht noch in frage ob dies verpflichtend sein soll.
      • Der Test soll nicht nur Mathematische Inhalte abfragen, sondern den Charakter des Studieninteressierten einschätzen.
  • Uni Freiburg: OSA freiwillig, „eine Studienorientierung“ muss allerdings absolviert werden
  • TU München: Keine Einschränkungen, Grund-Orientierungs-Prüfungen in den ersten beiden Semestern
    • Master gesichert
    • Master von anderer Uni: Eignungstest um gleiches Level zu erreichen werden möglicherweise Auflagen vorgeschrieben
  • Nicht an Unis vertreten: Eignungsfeststellungsverfahren
  • NC ausschließlich zur Begrenzung von Kapazitäten! –> In ET-Studiengänge gibt es selten eine Einschränkung (an Hochschule München ca. 2,5 mit Nachrückverfahren)
  • Einstufungsgespräch

Wieso brechen Studis ab, wieso sollte das unterbunden werden?

  • Hohe Durchfallquoten Klausuren
  • Regelungen aus der PO nicht bekannt
  • Abiturienten/Studenten setzen sich vorab nicht mit Inhalten den Studiums auseinander (falsche Vorstellung)
    • Viele Studierende brechen ab, da sie sich vorab nicht ausreichend mit den Inhalten auseinander gesetzt haben. In Siegen ist das Studium beispielsweise sehr programmierlastig, das ist vielen nicht bewusst.
  • Gutbezahlte Jobs werden dem Studium vorgezogen
  • Doppeleinschreibungen
  • Angstmache
  • Personen heranführen, falls das Studium doch nichts für sie ist
  • Für Studierende ist es verschenkte Zeit, welche auch in ein anderes Studium oder eine Ausbildung gesteckt werden.
  • Unterschreiten von ECTS-Hürden –> Gespräch mit Dekan und psychologischem Betreuer verpflichtend, sonst Exmatrikulation
  • Hohe Abbrecherquoten lassen ein Bild von schlechter Lehre der Universität vermuten
    • Auseinandersetzung mit den Inhalten des Studiums liegt in erster Linie bei den angehenden Studierenden.
  • Programmieren wird in der Schule beispielweise meist nicht behandelt, viele Punkte können im Eignungstest garnicht abgedeckt werden.

Wie restriktiv dürfen Einstufungstests sein?

  • Momentan keine restriktiven Regelungen
  • Werden freiwillige Tests genutzt?
  • Test während Online-Bewerbung einbauen? –> eventuell unbewertet, sodass Studienanfänger gezwungen sind sich mit der Thematik des Studiums auseinander zu setzen
    • Dieser Test sollte dennoch weiterhin freiwillig gehalten werden. Ein verpflichtender Test könnte wiederum Studierende abschrecken.
    • Gegenstandpunkt: Wenn der Test in geringem Rahmen (10 min) gehalten ist, dann ist von angehenden Studierenden das Bearbeiten des Online Test ein minimum.
    • Ist ein Grundbaustein für Studium und auch Arbeitsleben –> Zeit sollte „in die eigene Zukunft“ investiert werden
    • Problem bei Nischenstudiengängen
      • Beispiel Informationssystemtechnik Darmstadt: hier sind die Studierenden besser informiert, da dieser Studiengang explizit von Studierenden gesucht wird.
  • Erwartungen im Studium sollten bereits in der Schule geklärt werden
    • Zwanghafter Eignungstest ist nicht fähig, jeden Studierenden an die Inhalte heranzuführen, die Gefahr besteht, dass Studierende herausgefiltert werden, welche eigentlich geeignet wären
    • Es gibt so genannte „gestreckte“ Studiengänge, die anhand von Tests in der Studienanfangsphase empfohlen werden und die ersten beiden Semester auf 4 ausweiten
      • Verlängert auch BAFöG-Anspruch von 6 Semester Regelstudienzeit auf 8 Semester im Bachelor, 4 Semester Master bleiben erhalten
  • Persönliches Gespräch schreckt ab und ist im Vergleich zum Onlinetest ein großer Aufwand
  • „Faule“ Studienanfänger sind nicht unbedingt fachlich ungeeignet
  • Z.B. Wahl von Vertiefungsrichtungen (nicht verpflichtend, nur um zu sehen was es gibt)
  • Explizit sollten generelle Fragen zum Studium gestellt werden, erst im nächsten Schritt sind die Studierenden an die Inhalte des Studiums heranzuführen.
  • Test sollte eher „informativ“ als inhaltlich sein –> Antworten sollten am Ende ausführlich erklärt werden oder auch Erfahrungen von bereits Studierenden
    • Woran arbeitet die Uni
    • Vielleicht solltest du dich noch mit folgenden Themen auseinandersetzen…
    • Persönliches Gespräch kann empfohlen werden, falls es Unklarheiten gibt
    • Keine Wertung des Tests! –> Eigene Information sollte angeregt werden

–> Verpflichtendes Self-Assesment, welches die Studierenden jedoch eher an die Inhalte des Studiums heranführt und keine Wertung abgibt, Empfehlungen zur selbstständigen Auseinandersetzung sind möglich

(Wie) kann mittels Einstufungstests der Studienerfolg gesichert werden?, Ziele des Tests

  • Bild vom Studiengang soll durch den Test eindeutig werden „Abstecken des Studiengangs“
    • Bewusstsein über die Inhalte des Studiums
  • Test soll vor Allem die richtige Wahl des Studiengangs bestätigen oder fördern
  • Ideen für Aufbau:
    • Hauptziel: bessere Aufklärung, Hauptgrund der vermeidbaren Abbrecher sind mangelnde Vorbreitungen für das Studium –> Reflektion
  • Fachlich ungeeignete Personengruppen können nicht herausgefiltert werden
    • –> Keine Abfrage fachlicher Qualifikationen!
    • Der Einstufungstest selbst kann somit nicht direkt den Studienerfolg sichern, Studieninteressierte jedoch in die richtige Richtung weisen
      • Somit bleibt auch die studentische Selbstverwaltung und Selbstständigkeit erhalten

Link zum Artikel zu Eignungstest / OSA: http://www.forschung-und-lehre.de/wordpress/?p=18161#more-18161 (im unteren Drittel)

Stellungnahme, Fazit und Leitbild

  • Kein restriktiver Test, kein Test der eine Eignung feststellt
    • –> Verpflichtender Test, allerdings lediglich zur Selbstreflektion
  • Test sollte vermitteln:
    • Studiumsaufbau ganz allgemein, schließlich Annäherung an den Studiengang
      • Rahmenbedingungen beachten wie z.B. Studienanfängerzahlen
    • Realistisches Bild der Anforderungen
    • Aussichten und Orientierung für das Berufsleben, Vertiefungsrichtungen als Wahlmöglichkeiten vorstellen
      • Die Möglichkeit für weiterführende Informationen, gerne auch Erfahrungsberichte anbieten (verlinkt)
  • Test kann NICHT vermitteln:
    • fachliche Qualifikationen
    • Direkte Sicherung des Studienerfolgs ist nicht möglich.
  • Vorschläge zur Realisierung:
  • maximal 15 Minuten, idealerweise 5-10 Minuten
  • Weiterführende Informationen am Ende des Tests verlinken
  • Befragung von Studierenden und Absolventen einbinden –> Sicht der bereits Studierenden wird eingebunden




Beginn: 14:00 Uhr
Ende: 16:15 Uhr

Dieser AK ist abgeschlossen, sofern die Stellungnahme bis zum Beginn der nächsten BuFaTa präsentierfähig ist.

Stellungnahme Entwurf

Stellungnahme der Bundesfachschaftentagung Elektrotechnik zum Thema Einstufungstests

Die Bundesfachschaftentagung Elektrotechnik (BuFaTa ET) hat sich im Rahmen ihrer 80. Versammlung in Ulm mit dem Thema Einstufungstests zum Studienbeginn befasst.
Aufgrund hoher Abbrecherquoten in Elektrotechnik Studiengängen kommt an Universitäten und Fachhochschulen vermehrt das Thema Einstufungstest ins Gespräch. Einstufungstests sollen dabei die Eignung der Bewerber*innen für das Studium feststellen, um dadurch den Erfolg des Studiums zu sichern.
Die BuFaTa ET stellt sich gegen die Einführung restriktiver Einstufungstests, welche die Eignung der Bewerber*innen prüft und im negativen Fall den Studienplatz verwehrt. Ein solcher Test kann und darf die Eignung für das Studium nicht feststellen. Eine Prüfung fachlicher und persönlicher Qualifikationen widerspricht dem Grundgedanken einer Bildungseinrichtung, da da diese insbesondere die fachlichen Qualifikationen selbst zu vermitteln sucht.
Die BuFaTa ET spricht sich für Eignungstests aus, welche einen informativen Charakter haben. Im Zuge dieser sollte den angehenden Studierenden der Aufbau des Studiums, sowie ein realistisches Bild der Anforderungen ufgezeigt werden, um die Wahö des geeigneten Studiengangs zu erleichtern. Auch eine Information über Aussichten innerhalb und nach dem Studium sind einzuführen. Eine Restriktion darf auch bei dieser Art des Eignungstests nicht stattfinden. Die fachliche Eignung sowie die Sicherung des Studienerfolgs darf der Eignungstest nicht als Zielsetzung sehen.

Überarbeiteter Vorschlag einer Stellungnahme

Die Bundesfachschaftentagung Elektrotechnik (BuFaTa ET) hat sich im Rahmen ihrer 80. und 81.Versammlung in Ulm und München mit dem Thema Eignungstests zum Studienbeginn befasst.
Aufgrund hoher Abbrecherquoten in Studiengängen der Elektrotechnik, kommen an Universitäten und Fachhochschulen vermehrt Eignungstests zum Einsatz. Diese Eignungstests sollen dabei die Eignung der Bewerber*innen für das Studium feststellen, um den Erfolg des Studiums zu sichern und die Abbrecherquote zu reduzieren.
Die BuFaTa ET stellt sich gegen die Einführung restriktiver Eignungstests, bei denen die Eignung der Bewerber*innen geprüft und bei Scheitern der Studienplatz verwehrt wird. Ein solcher Test kann und darf die Eignung für das Studium nicht feststellen (http://www.forschung-und-lehre.de/wordpress/?p=18161#more-18161, Absätze Eignungsprüfungen und Self-Assessments). Eine Prüfung fachlicher und persönlicher Qualifikationen widerspricht dem Grundgedanken einer Bildungseinrichtung, da diese insbesondere die fachlichen Qualifikationen selbst zu vermitteln sucht. Dafür benötigte fachliche Qualifikationen werden bereits durch die allgemeine Hochschulreife nachgewiesen.
Die BuFaTa ET spricht sich allerdings für Eignungstests aus, die einen rein informativen Charakter haben. Im Zuge eines solchen Tests sollte den angehenden Studierenden der Aufbau des Studiums näher gebracht und ein realistisches Bild der Anforderungen aufgezeigt werden. Ein derartiger Test kann darüber hinaus zum Aufzeigen möglicher Berufsfelder und zur Darstellung von Erfahrungsberichten durch Alumni und Studierende genutzt werden. Dies trägt zur Wahl eines geeigneten Studiengangs bei und kann so ohne Restriktionen die Abbrecherquote reduzieren.

Die BuFaTa ET sieht die angehenden Studierenden im Voraus in der Pflicht, sich hinreichend über ihr Studium zu informieren und sich ihrer Interessen bezüglich der Berufswahl bewusst zu werden. Die Hochschulen sind dabei in der Pflicht, im ausreichenden Maße Informationen zur Verfügung zu stellen. Die BuFaTa ET lehnt daher insbesondere im Rahmen der freien Berufswahl eine Zugangsbeschränkung durch Eignungstests ab.



Die hier im BuFaTa ET Wiki dargestellten Arbeitsdokumente sind Einzelbeiträge der jeweiligen Autoren und i.d.R. nicht repräsentativ für die BuFaTa ET als Organisation. Veröffentlichte Beschlüsse und Stellungnahmen der BuFaTa ET befinden sich ausschließlich auf der offiziellen Homepage.
arbeitskreise/eignungstest/protokoll_ulm2017.txt · Zuletzt geändert: 02.11.2017 19:19 von Julian Buschbaum