BuFaTa ET Wiki

Das Wiki der Bundesfachschaftentagung Elektrotechnik

Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


arbeitskreise:fachschafts-service:it:hardware:start

Serverhardware

Diese Seite soll ein grobes Vorgehen schildern, nachdem man einen neuen Server auswählen/konfigurieren kann. Im Zweifel sollte man sich von seinem Ausstatter beraten lassen.

Rahmenbedingungen klären

Finanzielles

  • wie viel Geld steht zur Verfügung?
  • Was ist bereits vorhanden, kann man sich einen „Frankenstein“ Server zusammenschrauben? (Nur für sehr knappe Budgets)
  • Neue Server (>2000€) oder doch lieber gebraucht?
  • Besitzt die Hochschule einen Ramenvertrag? Kann man sich dort reinhängen? Wenn ja lohnt das fast immer.

Umgebungsvariablen

  • Serverhousing: Wo steht der Server und wie viel Platz darf er einnehmen?
  • Wie sieht die Netzwerkanbindung aus?
  • Gibt es eine Klimatisierung?
  • Gibt es Steckdosen auf verschiedenen Phasen?
  • Was für Know-How ist vorhanden? gleich Virtualisieren oder doch erst nur ein einziger Host. (Virtualisieren ist so gut wie immer sinnvoller)

Anforderungen

  • Welche Dienste sollen darauf laufen?
  • Wieviele Nutzer sind zu erwarten?
  • Langfristig planen (Hardware sollte 10 Jahre laufen können)
  • Erweiterbarkeit im Kopf behalten.

1. Budget - Build

  • Einen gebrauchten Server mit mehreren brauchbaren Festplatten (Achtung! Dort werden auch sehr alte Server mit brauchbarer Leistung angeboten, die allerdings sehr viel Strom verbrauchen. Auf die Leistungsaufnahme achten!)
  • ein Raid wird drigend empfohlen. Für 2 Platten → Raid 1; 3-4(5) Platten Raid 5; bei mehr Platten umbedingt Raid 6.

2. Bastel - Build

  • Ein größeres Gehäuse mit 3,5„ Einschüben und der möglichkeit ATX-Mainboards einzubauen.
  • Nicht zwingend billiger als das Budget-Build und ähnlich unsicher.

3. Simple - Build

  • Wenn nur ein Server benötigt wird und ein Rack nicht vorhanden ist, muss es auch nicht zwingend ein 19“ Server sein.
  • Wenn möglich, eher mehr HE einplanen mit ausreichend HotSwap-Plätzen (Möglichkeit aufzurüsten einplanen)
  • HotSwap: 2,5„ Platten passen mehr rein und sind etwas kühler, 3,5“ Platten sind aber deutlich günstiger
  • Redundantes Netzteile + USV sehr sinnvoll

4. Proper - Build

  • Mehrere Server, welche auf Preis-Leistung optimiert werden können.
  • Falls kein Rack vorhanden, gibt es auch kleinere Schaltschränke(Tiefe beachten!).
  • Bei mehr als einer Node ist es möglicherweise sinnvoll den Speicher auszulagern, da man den Speicher und die Node unabhängig voneinander aufrüsten kann.
  • Live Migration mit unterschiedlichen CPUs kann Probleme verursachen.
  • Eine große USV für alle Server kann auch kaputt gehen. Bei mehreren Netzteilen sollte nur eine an die USV angeschlossen werden.

Mainboard

  • Mainboard: Bedarf klären. 1 oder 2 CPU-Sockel? Sonst meist eher nebenrangig.
  • Prozessor: Stark abhängig von den Diensten. Moderne Server-Prozessoren werden sich aber tendentiell sehr langweilen. Man sollte aber ausreichend Prozessorkerne/Threads einplanen, je nachdem wie viele VMs laufen sollen.
  • Arbeitsspeicher: Lieber zuviel, als zu wenig. Gerade beliebte Dienste wie Etherpad oder ähnliches brauchen relativ viel RAM. Zudem sollte man darauf achten, Dual Channel zu nutzen und hier Baugleiche Module zu nutzen. Außerdem ECC-RAM einsetzen.
  • Funktionen wie IPMI machen eine Wartung viel angenehmer.


Dieser Server mit 2x Intel Xeon E5-2403v2 langweilt sich

Festplatten

  • Speicherbedarf abschätzen. Man sollte sich überlegen, was für ein RAID man betreiben möchte [link]. Je nach Anwendungsgebiet sind RAID 1, 10, 5 & 6 am gängigsten. Man braucht entsprechend viele Platten. Man sollte sich zudem überlegen, ob man den RAID-Verbund nachträglich erweitern können will.
  • Software Raid oder Hardware Raid? Hardware Raid muss unterstützt werden, ist aber performanter. Software Raid unterstützt modernere Raid-Formate, ist flexibler und inzwischen nicht mehr so viel langsamer wie Hardware-Raid.
  • Art der Festplatten. Spezielle Serverplatten sind teurer, sind aber für den Dauerbetrieb ausgelegt. Jedoch lohnt das nicht immer. Viele setzen inzwischen nur noch auf normale Platten, da der Aufpreis nicht gerechtfertigt ist. Hier finden sich Ausfallstatistiken. Wenn man billige Festplatten nutzt ist ein besseres Raid (Raid 6 statt 5) sinnvoll oder bei 6+ Platten kann man über eine Hot-Spare Platte überlegen.
  • Man sollte immer eine Ersatzplatte im Schrank haben!

Zusatzkarten

  • RAID-Controller sind eigentlich nicht mehr unbedingt notwendig, da die Prozessoren inwzischen schnell genug sind. Im RAID-Verbund wird jedoch meist kein Festplatten-Cache genutzt, weswegen bei Stromausfall Datenverlust auftreten kann. RAID-Controller fangen das ab, oder man verlässt sich auf eine USV.
  • SAS-HBA: Um viele Festplatten anschließen zu können, braucht man häufig noch eine SAS-HBA.
  • Netzwerkkarten: Können je nach Anbindung sinnvoll, oder sogar notwendig sein.

Konfiguration

Beispiele für Serverkonfiguratoren:

Beispielkonfig für einen brauchbaren erweiterbaren Server(Stand 11.2017)

* 2HE 19„-Gehäuse mit 8 3,5“ HotSwap-Einschüben

  • Intel Xeon E5-2620v4 8-Core 2,1GHz
  • 4x 16GB ECC RAM (8 Slots)
  • 3x 4TB SATA-Festplatten (8 Slots)
  • 2x 740W Netzteil
  • 1x 1GBi Ethernet Port
  • IMPI NIC

Kosten ca. 2.879,00€

Beispielkonfig für einen soliden erweiterbaren Server(Stand SoSe17)

  • 2HE 19„-Gehäuse mit 8 3,5“ HotSwap-Einschüben
  • 1x Xeon E5-2609v4 (8 Kerne)
  • 2x 8GB DDR4 ECC RAM
  • 2x 4TB SATA-Festplatte
  • 1x 1GBi Netzwerk Port
  • Redundantes Netzteil

Kosten ca. 2000-2500€



Die hier im BuFaTa ET Wiki dargestellten Arbeitsdokumente sind Einzelbeiträge der jeweiligen Autoren und i.d.R. nicht repräsentativ für die BuFaTa ET als Organisation. Veröffentlichte Beschlüsse und Stellungnahmen der BuFaTa ET befinden sich ausschließlich auf der offiziellen Homepage.
arbeitskreise/fachschafts-service/it/hardware/start.txt · Zuletzt geändert: 03.11.2017 21:28 von Florian Kreiner