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Druckerei am Beispiel München
BuFaTa WiSe 2012/13 in München
Anwesend: Ist im Eifer des Gefechts vergessen worden. Hochschulen: TUM, TUD, KIT, HS Karlsruhe, TU BS, Uni Siegen, HS Arnsbach, HS Nürnberg
Leitung des AK: Matthias Styrsky (TUM)
Protokoll: Dirk Baumbach (TU BS)
Einführung
Anlass des Aks war eine Führung durch die Druckerei der TUM. Anschließend wurde ausgetauscht, welche Hochschulen einen Druckdienst haben, was sie drucken, wo sie drucken usw. Anschließend wurde ein Übersicht zusammengestellt, worauf man achten sollte, wenn man einen Druckdienst neu einrichten will und/oder einen vorhandenen ausbauen möchte.
TU München
- Unterhält eigene Druckerei, die Skripte zu 50 Fächern, Klausursammlungen, Übungssammlungen, sowie Abschlussarbeiten druckt
- Gesamtes Volumen: 3,5mio A4-Seiten pro Jahr
- Druckerei wird komplett durch die Fachschaft betrieben
- Es gibt zwei Räume, einen zum Drucken, einer zur Ausgabe
- Skripte werden für 1ct/Seite verkauft
- Skripte werden (noch) durch Studienbeiträge subventioniert
Details
Ablauf
Im Juni wird begonnen bei den Profen anzufragen, ob alles beim Alten bleibt, ob es Änderungen gibt, ob Profen, die bisher nicht drucken lassen wollen es jetzt tun wollen, etc.
Ende August ist die Deadline dafür. Dann wird ein Probedruck gemacht, dem Prof gezeigt und wenn alles für gut befunden wurde, geht es los.
Im September wird mit dem eigentlichen Druck begonnen. Für die Anzahl wird in der Fakultät nach den Studierendenzahlen gefragt. Für das entsprechende Semester wird pauschal 80% davon vorgedruckt.
Im Semester werden dann jeden Dienstag abend die Klausuren ausgegeben. Zeitfenster beträgt ca. Eine Stunde. An einem Termin ist die Öffnungszeit wesentlich länger. (Aktuell in der zweiten Vorlesungswoche) Abrechnung erfolgt über Barcodescan auf dem Skript. „Semesterpacks“ mit allen Skripten eines Semesters sind ebenfalls erhältlich.
Studierende können online nachschauen, wieviele Skripte vom entsprechenden Fach noch vorhanden sind. Gehen Skripte zur Neige wird „on demand“ weitergedruckt.
Technik
- Digital-Drucker. Zur Arbeit an den Druckern wird mindestens ein Mensch benötigt, der sich damit gut auskennt. (Einarbeitungszeit!)
- Gerät wurde in einem Leasing-Vertrag beschafft. Bei Problemen kommt ein Techniker in 1-2 Tagen vorbei.
- Es werden grundsätzlich A3-Bögen bedruckt und bei Bedarf hinterher geschnitten.
- Bis ~150 Seiten werden Skripte geklammert, darüber geklebt (Beide Maschinen vorhanden)
- Onlineskript wird über Frontend gelöst
- Informierung der Studierenden erfolgt über „Newsletter Genius“
Finanzen
- Druckerei ist historisch gewachsen, anders wäre die große Ausstattung nicht möglich
- Skripte werden durch Studienbeiträge subventioniert
- Auftragsarbeiten für andere Fachschaften bringen auch Geld in die Kasse
- Personal wird, vorrausgesetzt sie arbeiten, mit 10€ die Stunde vergütet
- Detailierter Finanzplan ist zwingend erforderlich!
Andere Universitäten
HS Karlsruhe
- Skripte werden extern gedruckt
HS Ansbach
- Die Hochschule unterhält einen eigenen Copyshop mit horrenden Preisen
- Fachschaft lässt extern Skripte drucken
- Interessant: 15 Seiten mit kariertem Papier am Ende des Skriptes für eigene Notizen
KIT
- AStA-Druckerei für Magazine etc.
- Fachschaftseigene Schwarz/Weiß-Maschine
- Es werden nur Klausuren und Prüfungsprotokolle gedruckt
Siegen
- Eigener Drucker
- Onlinezugang, wo man „on demand“ Skripte bestellen kann
- Automatische Weiterleitung an den Drucker
- Früher wurden Bestellungen abgearbeitet, wenn genug da sind –> Verzögerungen, nun wird sofort gedruckt
- Pauschal 50ct pro Skript, rest wird von Fakultät subventioniert
TU Braunschweig
- IST hat einen einzelnen Druckhiwi, der „on demand“ Skripte an einer kleinen Office-Maschine druckt (Möglich, da nur 25 Menschen/Jahrgang)
- Elektrotechnik sammelt Klausuren und lässt sie extern ausdrucken
- Kostenlose Ausgabe (Studiengebühren)
Anleitung für eine Neueinrichtung eines Druckdienstes
Für Fachschaften die überlegen, ob sie auch einen Druckdienst einrichten wollen, folgt eine Anleitung, an was man dabei denken sollte.
Argumente gegenüber vorhandenen Instanzen
Wenn das Drucken vorher in Instituts/Fakultäts/AStA-Hand war, muss garantiert argumentiert werden, warum das auf einmal die Fachschaft machen soll.
- Fachschaft steht der Fakultät näher als Copyshops
- Fachschaft weiß, wie die Skripte am besten gestaltet sein müssen –> Professoren müssen sich keine Gedanken machen
- Druckdienst kann flexibler gestaltet werden, als Copyshops das können
- Studierende sind günstiger als jeder Copyshop, da Arbeitskräfte „Saisonarbeit“ machen und keinen Profit machen können/wollen
- Einflussnahme auf Verteilung der Skripten, Professoren müssen die Skripte nicht mit in die VL schleppen, bessere Verteilungszeiten
- Vertraulichkeit der gedrucken Dokumente (nichts verlässt die Hochschule), Datenschutz!
Informationen sammeln
- Mit was für einem Druckvolumen muss gerechnet werden?
- Was für Maschinen gibt es für welche Volumina?
- Sollte eine Maschine gekauft oder geleast werden?
- Wie sollen die Dokumente gebunden werden?
- Sind Räume für den Druckdienst vorhanden?
- Faustformel der TUM: 1000 Seiten pro Studi (50 Skripten von insgesamt 150 Modulen)
Maschine beschaffen
Wenn man noch keinen Druckdienst hat, sollte man erstmal in einem Copyshop beginnen, um Größenordnungen abzuschätzen und sich ein Finanzpolster aufzubauen
- Digital-Maschine vs. Office-Maschine
- * Digital-Maschine bei sehr großen Druckumsatz, Office-Maschine bei kleinem
- Bindemaschinen (Klebebindungen) kosten ca. 5000-6000€, meist besser als Drucker mit eingebauter Funktion
- Wichtig! 1 Meter um Maschine herum darf nichts stehen!
- Leasen bietet nur Vorteile, Vertrag läuft meist 5 Jahre lang, Techniker kommen nahezu sofort vorbei, wenn es Probleme geben sollte.
- Kostet ca. 250€/Monat
- Keine Laufenden Kosten, da Toner im Leasing-Vertrag enthalten ist.
- Gegen Ende des Leasing-Vertrags (nach ca. 4 Jahren) muss man mit vermehrten Ausfällen rechnen
Personal beschaffen
- Bei großen Maschinen generell Leute, die sich damit auskennen/einarbeiten
- Motivation:
- Lernen mit Druckern und PDFs umzugehen,
- Einrichtung eines Druckdienstes ist durchaus eine beachtliche Ingenieursleistung,
- Ingenieursmäßige Aufgaben (Technische Probleme, erstellen eigener Treiber oder Datenbanken) tauchen regelmäßig auf
Verteilung an die Studierenden
- On Demand / Vorratsdruckerei
- Es sollte überlegt werden, ob man eine Online-Lösung dafür erstellt
- Pflicht/Erstsemester/Dauerbrenner sollte man immer auf Vorrat haben
- Sonst sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt
Finanzierung
- Unbedingt Kostenplan aufstellen!
- Vorheriges Finanzpolster zwingend notwendig
- Man sollte zusehen, dass man sich irgendwoher Subventionierung beschafft (Studienbeiträge, Fakultät, Institute, VDE…)
- Man muss mit Wartung und Ausschuss rechnen
- den ersten Drucker eventuell bei der Fakultät erbetteln, da man sich ohne Finanzpolster keinen leisten kann
- Man muss schon 400€ für Verträge etc. Ausgeben, bevor man überhaupt eine Seite gedruckt hat
- Wenn das Druckvolumen nicht gerade groß wird (z.b. Wenn Profen nciht mitmachen wollen) aufpassen, dass es sich rentiert
- Beim ersten mal besser extern drucken, damit man für alle Eventualitäten nicht zuviel Geld in den Sand setzt
Woher nehmen?
- Gute Adresse für Drucker ist „Konica-Minolta“
- Papier könnte es eventuell in der Uni geben
- Heftklammern sind meist im Leasing-Vertrag enthalten
- lokale Infrastruktur checken, es ist immer besser wenn alles in der Uni bleibt.
Ende
Beginn: 15:30 Uhr
Ende: 17:00 Uhr
Der AK ist fertig
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