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Das Wiki der Bundesfachschaftentagung Elektrotechnik

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arbeitskreise:frauenfoerderung:protokoll_berlin2020

Protokoll

BuFaTa WiSe20
Anwesend: Max (TU Dresden), Alessa (TU Ilmenau), Clara (TU Dresden), Daniel (TU Ilmenau), Dominik (KIT), Felix (TUM), Luise (Uni Ulm), Marie (TH Ingolstadt), Vanessa(KIT), Natascha (HS Mannheim)
Leitung des AK: Charlotte (KIT)
Protokoll: alle

Einführung

Zu Beginn Diskussion über Vorgehensweise. Was will der AK eigentlich machen? Welche Themen sind am interessantesten:

  • Wieso Frauenförderung?
  • Wie macht man gute Frauenförderung? (interessiert die meisten)
  • auf welchen Ebenen welche Maßnahmen?
  • Was gibt es alles so?
  • Frauenförderung als Fachschaft unterstützen?

Motivation:
Daten des Statistischen Bundesamt:Langsam wachsender Anteil der Frauen (aktuell 14%); Anteil ausländischer Frauen unter den Studienanfängern deutlich höher im Gegensatz zu inlänischen Studienanfängerin.

Der Arbeitskreis spricht sich dafür aus darüber zu reden wie gute Frauenförderung aussieht

Welche Frauenförderungsprogramme sind gut

  • Welche Förderungsprogramme sind bekannt:
    • Bayern Mentoring, (Frauen in MINT), Tandems look-in, study-in, work-in 1×1 Förderung, extra Bewerbungstrainings, Schulungen zum Zeitmanagement, etc.
    • Marie aus Ingolstadt berichtet vom Bayern Mentoring, bei dem sie selbst mitwirkt und positive Erfahrungen gemacht hat
    • Femtec ()
    • Studienbotschafterinnen (weibliche Studierende machen ETIT Vorträge)
    • AGs in Schulen zB Mädchen forscht, Girls Day (Luise aus Ulm berichtet)
    • Forschungsprofessuren
    • Berufungsverfahren werden in Ingolstadt neu begonnen, wenn keine geeigneten Frauen sich bewerben; in Ulm muss bei gleicher Qualifikation eine Frau oder körperlich beeinträchtigte Person eingestellt werden
    • Bevorzugung in Berufungsverfahren bei gleicher Qualifikation, Gleichstellungsbeauftragte in Berufungskommissionen…
    • „Komm mach MINT“ (Nationaler Pakt für Frauen in MINT-Berufen) wurde kurz angesprochen
    • Forscherinnencamps, Girls week… an den Hochschulen
    • Übergangsprofessuren (1-2 Jahre vor vor Ausscheiden des Profs) oder Gastprofessuren scheinen gut zu sein, um Frauen berufen zu können
  • Was macht ein Förderprogramm gut?
    • Vorbilder sichtbar machen,
    • Frauen ermöglichen Vorbildfunktionen einzunehmen
    • Vernetzung von Frauen
  • Wie viele Bewerberinnen gibt auf Stellenausschreibungen im Vergleich zu männlichen Bewerbern?
    • teilweise nur eine Bewerberin
    • Familienplanung könnte Bewerbung im Weg stehen
    • geringer Frauenanteil bei Bewerber:innen da auch wenige Absolventinnen
    • wenn bei Professuren Auslandserfahrung gefordert wird, ist das für Bewerberinnen im Zuge der Familienplanung nicht unbedingt attraktiv
    • bei einem Verfahren war unter 17 Personen war nur eine Bewerberin dabei, diese war aber am besten geeignet

* Wie viele Professorinnen habt ihr an euren Fakultäten?

  • Doktorandinnen an einer Hand abzählbar
  • teilweise nur eine oder keine Professorinnen
  • am KIT gibt es neuerdings mehr Übungsleiterinnen/Dozentinnen und 2 Professorinnen (von 24)

* Warum studieren Frauen im MINT Bereich bzw. warum tun sie es nicht?

  • Scheinbar ist es tendenziell bei Frauen wichtiger, die Anwendung zu kennen und eine sinnvolle (evt die Menschheit weiterbringende) Tätigkeit dahintersteht.
  • die Studiengänge, welche nicht nur ET sondern auch spezielle Themen/Richtungen enthalten sind bei Frauen oft beliebter als reine ET (zB Elektromobilität, Medizintechnik, Regenerative Energien)

* Der Frauenanteil scheint im Laufe des Studiums zu steigen, da mehr Männer das Studium abbrechen

  • Wir haben den Eindruck, dass dies daran liegen könnte dass die meisten Frauen sich bewusster für einen technischen Studiengang entscheiden als Männer

gendergerechte Sprache

  • Max versucht bewusst vermehrt gendergerechte Sprache einzusetzen
  • Marie fühlt sich nicht benachteiligt, wenn das generische Maskulinum verwendet wird
  • Luise findet den Begriff „Studenten“ nicht problematisch, um alle Studierenden anzusprechen, in Schrift findet sie es teilweise anstrengend wenn gegendert wird
  • sind in Beispielen technisch begabte Personen immer Männer und unbegabte Personen immer Frauen, findet Luise es störend
  • extra nennen von Frauen als gendern finden alle eher störend/unangenehm (Aussonderung)
  • Charlotte erzählt von sexistischen alten Profs, gendergerechte Sprache im Stduim findet sie valide
  • Alessa fällt die fehlende gendergerechte Sprache mehr auf, seitdem sie sich mehr damit beschäftigt hat und die Wichtigkeit zunimmt.
  • Gendergerechte Sprache zu benutzen schafft Sichtbarkeit des Problems und stößt zur Weitergabe an.
  • für Clara ist es normal, dass sie oft die einzige Frau in Gruppen ist und separat angesprochen wird (nicht gendern, sondern allgemeine Bekanntheit war teilweise nervig)
  • gendern vs lesbarkeit?
    • Texte können anstrengend zu lesen werden, wenn durchgängig gegendert wird
    • Lesbarkeit ist insbesondere wichtig, da wir auch Studierende haben deren Muttersprache nicht deutsch ist
    • Barrierefreiheit ist auch wichtig (Blinde) –> Dokumente sollen digital vorlesbar sein
    • Geschlechtslose Formen wie „Studierende“ sind sinnvoll. Die Form mit „:“ kann auch von Screenreadern vorgelesen werden (* und andere Sonderzeichen sind dagegen teilweise nicht barrierefrei)
    • Neutrale Formen finden viele ganz nice
    • „Es wird ein Igenieur (m/w/d) gesucht“ findet Marie gut, Luise fühlt sich ebenfalls angesprochen, Charlotte hätte lieber neutrale Bezeichnungen
    • Die deutsche und andere Sprachen erschafft dieses Problem irgendwie selbst
    • Vanessa deren Muttersprache spanisch ist berichtet von einer ausführlichen Genderdebatte im Spanischen, teilweise werden Endungen weggelassen oder andere neue Regelungen gefunden
    • beim KIT heißt das Stuwe bereits Studierendenwerk, darüber beschwerten sich am Anfang einige Personen, jetzt ist es normal
    • Begriff „studentische Vertreter“ „studentische Mitglieder“, ist das kritisch? –> Studierendenvertretung passt

Wieso ist die Frauenquote in Elektrotechnik so niedrig

  • fehlende Vorbilder
  • die Studiengänge, welche nicht nur ET sondern auch spezielle Themen/Richtungen enthalten sind bei Frauen oft beliebter als reine ET (zB Elektromobilität, Medizintechnik, Regenerative Energien)
  • ET erscheint nicht nützlich genug?
  • Frauen landen nicht „zufällig“ in ET wenn sie nicht wissen was sie studieren möchten
  • Mathe verschreckt → fehlende Förderung?
    • „Ich kann halt einfach kein Mathe“
    • Grundschulerfahrung: bei schweren Matheaufgaben mussten nur die Jungs ran
    • Gesellschaftliches Problem, fehlende Förderung?
    • fehlendes Sebstbewusstsein
  • An Hochschule viele Studierende nach der Ausbildung, dort das Problem, dass Frauen evtl nicht noch studieren, da sie ja „nicht studieren wollen um dann daheim zu sitzen“ - Problem bei Marie an der Hcohschule, bei Charlotte weniger, da Leute direkt von der Schule kommen
    • Familienplanung schreckt laut Marie ab, da Studentinnen nicht mit Studienabschluss „zuhause sitzen“ wollen
    • standortbezogene Probleme wie z.B. „männertypische“ Industrie in der Umgebung
    • In MINT Fächern werden Männer bzw. Jungs schon früh bevorzugt, und Frauen bewusst „niedergemacht“ - früh meint hier ab der Grundschule bzw. Kindergarten

* Dadurch unter Umständen fehlendes Selbstbewusstsein, aber auch fehledne Vorbildung

  • Sexismuserfahrungen machen Mädchen und junge Frauen schon in der Schule
  • Erziehung von Mädchen ist teilweise von Abschreckung in Naturwissenschaften geprägt
  • geringe Frauenquote schreckt auch ab selbst als Frau anzufangen, da das negative Erfahrungen mit sich bringen könnte
  • Vanessa berichtet, dass in Peru die Problematik schlimmer ist als in Deutschland (Aufklärung, Sexismus) aber trotzdem gibt es mehr Frauen in technischen Berufen aufgrund des finanziellen Ausblicks, es gibt dort auch andere Werte und keinen Mutterschutz, viele Frauen haben es sich genau überlegt in diesem Bereich zu arbeiten

Was können wir als Fachschaften machen?

  • In den Fachschaften ist der Frauenanteil irgendwie sowieso teilweise höher als im Studium (zumindest meistens)
    • Das scheint auch gut für Fachschaften zu sein
  • Sichtbarkeit von Frauen erhöhen, um mehr Frauen zu ermutigen mit einem ET-Studium zu beginnen bzw. sich darin wohl zu fühlen –> Vorbilder schaffen
  • Förderungsprojekte an der Hochschulen mitfördern
    • Förderprogramme nur für Frauen oder für alle?
      • Förderprogramme für beides sind auch okay, aber expliziete Frauenprogramme bieten auch mal Räume um expliziet Frauen zu vernetzen
      • wir finden das Thema irgendwie schwierig
      • Offene Angebote mit Frauen in Vorbildspositionen sind cool
      • Mischung aus beidem erscheint sinnvoll
      • Und was machen wir mit den Gender diversen?
      • „Blasenbildung“ ist auch seltsam, wir leben und arbeiten ja mit allen Gendern zusammen
  • Frauennetworking für Erstsemester → Vernetzung in der Orientierungsphase (Erstsemesterwoche)
  • Bei kleineren Hochschulen/Unis: vielleicht auch inoffizielle Verbindung/Vorstellung, auch nicht im offiziellen Rahmen wie bei Frauenstammtisch
  • Aktiv Sexismus im Lehrbetrieb kritisieren
  • Ansprechpartner:innen/Posten schaffen für Opfer von Sexismus/Frauenfeindlichkeit

Ergebnisse

  • Auch BuFaTa Dokumente sollten gendergerecht sein ;) (looking at you, Tagungsheft)
  • Frauen und Männer müssen auf allen Ebenen zusammenarbeiten, Frauen sollen nicht in Sonderrollen gedrängt werden

Ende

Beginn: 19:30 Uhr
Ende: 21:32 Uhr
Der AK ist nicht fertig, da der Weg zur vollständigen Gleichstellung leider noch weit ist

Weiteres Vorgehen:

  • Austausch über eigene Maßnahmen und deren Wirkung
  • Erfolgreiche Förderprogramme sammeln, Austausch…


Die hier im BuFaTa ET Wiki dargestellten Arbeitsdokumente sind Einzelbeiträge der jeweiligen Autoren und i.d.R. nicht repräsentativ für die BuFaTa ET als Organisation. Veröffentlichte Beschlüsse und Stellungnahmen der BuFaTa ET befinden sich ausschließlich auf der offiziellen Homepage.
arbeitskreise/frauenfoerderung/protokoll_berlin2020.txt · Zuletzt geändert: 18.02.2021 17:39 von Charlotte Muth