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Kompetenzen

  • interkulturell
  • sprachlich
  • methodisch
  • fachlich

Das Fehlen sprachlicher und methodischer Kompetenzen sind große Barrieren für den Erwerb und Nachweis fachlicher Kompetenzen. Zudem können kulturelle Unterschiede den Erwerb der notwendigen Kompetenzen weiter erschweren, wenn zum Beispiel fragen und nachfragen als unhöflich oder respektlos betrachtet wird.

Fachliche Inhalte werden als Vehikel genutzt um interkulturelle, sprachliche und methodische Kompetenzen zu vermitteln:

  • Verständnis von Aufgabenstellungen
  • Zusammenhänge ausdrücken (z.B. Gleichungen verbalisieren)
  • Fachtexte verstehen, auch Erkennen / Nutzen von Adverbien / Nominalisierungen etc.
  • Formulierungen und Struktur fachlicher Texte, z.B. Protokolle, Abschlussarbeiten
  • Präsentationen
  • Strategien für Vorlesungsmitschriften, Lernen von Fachvokabular

Kompetenzvermittlung

  • Coaches bekommen Kompetenzen von IngenieurIn und SprachwissenschaftlerIn mit Unterstzützung der fachlichen ProfessorInnen vermittelt
  • Blockveranstaltung
  • Teilnehmende bekommen die Kompetenzen von studentischen Coaches vermittelt
  • wöchentliche Treffen in kleinen Gruppen (1 - 8 Teilnehmende + 1 Coach)
  • Formen:
    • Beispielsituationen
    • Erklären
    • Vorleben
    • Fragen beantworten

Schlüsselabschnitte zu Kompetenzen und Kompetenzvermittlung

Folgende Themenbereiche und fachkommunikative Situationen werden in kooperativer Lerngruppenarbeit bearbeitet:

  • Vorlesungen (z.B. Mitschrift, Nachbereitung, Vorbereitung)
  • Übungen (z.B. Aufgaben verstehen)
  • Prüfungen (mündlich, schriftlich)
  • Seminarvorträge (Struktur & Redemittel)
  • Praktika (z.B. Verfassen von Versuchsprotokollen)
  • Abschlussarbeit (wissenschaftliches Schreiben)
  • Allgemeine Studienorganisation und Hochschulkommunikation

Neben der Interkulturellen Qualifizierung der Sprachcoaches ist die didaktische Kompetenz im Umgang mit der Wissenschafts- und Fachsprache der Ingenieurswissenschaften zentral. Für folgende Themen wurde Trainingsmaterial für fachsprachliche Grammatik und Terminologie entworfen und ins Curriculum der Sprachcoach-Qualifizierung aufgenommen:

  • Arbeitsanweisungen und deren zugundeliegende Handlungsmuster
  • Komplexe Sätze/Textkohärenz: Konnektoren, Präpositionaladverbien (Ersatzformen für Satzglieder und Sätze)
  • Attribuierungen: Partizipialattribute, RS-Sätze
  • Abgeleitete Adjektive und Nomen erkennen und verstehen
  • Wissenschaftlicher Fachstil: Passivkonstruktionen, Imperative, Funktionsverbgefüge, Nominalisierungen
  • Wortbildung Fachwortschatz (Kompositionsmöglichkeiten, Fugenelemente)
  • Textaufgaben verstehen, Definitionen erkennen, Fragen und Beschreibungen verstehen
  • Arbeitsvorgänge benennen
  • Verbalisierung von Gleichungen, Einheiten und Berechnungen
  • Lerntechniken von Fachwortschatz
  • Entschlüsselungsstrategien von Fachtexten im Allgemeinen

So müssen internationale Studierende im Studium auch bei primär fachwissenschaftlichen Leistungen zunächst sprachliche Hürden überwinden, sei es bei der Interpretation der Aufgabenstellung in einer Klausur, dem Beschreiben eines Versuchsaufbaus, oder dem Verfassen eines Versuchsprotokolls. Solche sprachlichen Herausforderungen sind keineswegs trivial und betreffen einerseits kulturbedingte Unterschiede der Kommunikation im Hochschulkontext, andererseits aber vor allem auch die Charakteristika des Deutschen als Wissenschaftssprache sowie der jeweiligen disziplinspezifischen Fachsprachen. Fachsprachliche Merkmale treten nicht nur auf der Ebene der fachlichen Terminologie auf (z.B. unterschiedliche Bedeutungen von anziehen in der Alltagssprache und im Magnetismus oder auch einfach neuer Wortschatz der in der Fachlexik Brückenschaltung, Gleichspannungsquelle) sondern auch im Bereich spezifischer grammatischer Konstruktionen, Text- und Diskursstrukturen und Textsorten (z.B. gelten Passivierungen, Nominalisierungen und Funktionsverbgefüge als typisch für Fachtexte).

Die mathematische Ausdrucksweise ist beispielsweise die Basis aller technisch-naturwissenschaftlichen Gebiete. So sind die grundlegendsten Rechenoperationen jedem fremdsprachigen Studenten geläufig, aber es ist höchst selten, dass die Konventionen ihrer sprachlichen Darstellung auf Deutsch jemals im DaF-Unterricht behandelt worden sind. Die Sensibilisierung der Sprachcoaches für diese Schwierigkeiten ihrer fremdsprachigen KommilitonInnen ist ein tragender Baustein in der Sprachcoachausbildung, denn die Vermittlung fachkommunikativer Kompetenz ist bedeutsam für den universitären Ausbildungsprozess. Wissenschaftliche Kommunikationssituationen werden durch sprachlich präzisen und widerspruchsfreien Austausch bewältigt. Innovative und individuelle Trainingskonzepte unterstützen die Entwicklung fachsprachlicher Handlungsfähigkeit unter Einbezug kulturdeterminierter fachlicher Kommunikationsstrategien.



Die hier im BuFaTa ET Wiki dargestellten Arbeitsdokumente sind Einzelbeiträge der jeweiligen Autoren und i.d.R. nicht repräsentativ für die BuFaTa ET als Organisation. Veröffentlichte Beschlüsse und Stellungnahmen der BuFaTa ET befinden sich ausschließlich auf der offiziellen Homepage.
arbeitskreise/integration-auslaendischer-studierender/protokoll-sose-16_randbedingungen_personell_finanziell.txt · Zuletzt geändert: 19.02.2022 16:17 von Dominik Stolte