Inhaltsverzeichnis
AK Leadership in Fachschaften
95. BuFaTa ET in Kiel | ||||
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Datum | Beginn | Ende | Sitzungsleitung | Protokollierung |
31.10.2024 | 16:30 | 18:30 | Tilman P. (KIT Karlsruhe) | Elias (HS München) |
Anwesende: Elias (HS München), Tilman P. (KIT), Christian (HS MA), Yannick Lehrer (RPTU Kaiserslautern), Bastian L.(RWTH Aachen), Liss (FH Dortmund), Maura (TU Dresden), Daniel (TU Darmstadt), Rouven (HS Koblenz), Jean-Pierre (KIT), Johanna Zapfe (TU Dresden), Raphael (KIT), Christoph P(HTWK Leipzig), Maja (HAW Hamburg), JP (HAW Hamburg), Kevin (HAW Hamburg), Jana (HS Bremen), Dennis (FH Dortmund), Maximilian V.(TH Nürnberg)
Einführung
Ziel des Arbeitskreises ist, herauszuarbeiten welche Herausforderungen auf eine Führungsperson im Rahmen seines/ihres Amtes zukommen könnten, wie diese früh erkannt werden können und wie diese Situationen gelöst werden können. Ebenso soll herausgearbeitet werden wie eine Führungsperson präventiv handeln kann um ein gutes Funktionieren der Fachschaft zu gewährleisten.
Motivation
Tilman erklärt seine Motivation den AK ins Leben gerufen zu haben. Viele Fachschaftler kommen oft ohne Erfahrung in Leadershippositionen (Leitung, Vorstand, etc.) und werden dort Situationen und Herausforderungen vorgesetzt, für die sie nicht ausreichend vorbereitet sind. Ziel des AKs ist, zu erarbeiten worauf man als Frührungsperson achten sollte, wie man schwierige Situationen lösen kann und wie man präventiv in der Fachschaft agieren kann.
Was kann alles so an schwierigen Situationen auftreten?
Die Teilnehmer des AKs sollen für schwierige Situationen in der Fachschaft sensibilsiert werden. Tilman stellt hier einige Situationen vor, welche bei ihm in der Fachschaft aufgetreten sind:
- Probleme zwischenmenschlicher Beziehungen
- andersweitige zwischenmenschliche Probleme
- unterschiedliche Zielstellungen und Arbeitsweisen
- inkompetente Führungskräfte
- verweigern von Mitarbeit / verweigern von Fachschaftarbeitsweisen
- Alkoholismus und anderweitiger Drogenkonsum
- Kippen der Stimmung
- Teufelskreis aus Dysfunktionalität → mangelnde Motivation → mehr Dysfunktion → weniger Motivation
- Konflikt mit Lehrpersonal / Schlechte Sicht von einzelnen oder vielen Lehrpersonen auf die FS
- Persönliche Konflikte von Fachschaftsmitgliedern mit der Uni, die auf die Fachschaft zurückfallen
Tilman bittet die Teilnehmer Situationen zu schildern, die bei ihnen aufgetreten sind:
- Geteilte Fachschaftsräume → einmaliger Streit führt zu dauerblockade → gegenseitige Sabotage
- schwierige Persönlichkeiten
Woran kann ich aufkommende schwierige Situationen frühzeitig erkennen?
Oft können Probleme dem geschulten Auge schon vor dem Akutwerden auffallen, dafür müssen die Führungspersönlichkeiten aber wissen worauf sie achten müssen. Tilman stellt einige Marker vor, die ihm in seiner Leitungstätigkeit aufgefallen sind:
- auch im Sozialleben der FS stattfinden
- Grüppchenbildung warnehmen
- immer seine eigene Arbeit reflektieren: „bin ich das Problem?“
- Vorstand fragen
- Einzelpersonen oder kleine Gruppe ziehen sich ohne erkennbaren Grund aus der FS zurück
- Rate Nörgeln zu konstruktiver Arbeit steigt (besonders auf Sitzung wahrzunehmen)
Tilman bittet die Teilnehmer ihre Marker vorzustellen, die ihnen in ihrer Fachschaftsarbeit begegnet sind:
- Fachschaftler überarbeiten sich
- Kommunikationsbreakdown
Was sind Mittel die eine Führungsperson hat?
Jetzt lösen sich aber Probleme nicht von selbst. Welche Mittel hat eine Führungsperson und welche sollte sie tatäschlich benutzen. Tilman berichtet aus seiner Erfahrung nützliche Mittel zu der eine Führungsperson greifen sollte:
- Soft Power. Mit Leuten reden, fragen, verhandeln
- Vorstand als Resource nutzen, bzw. sich anbieten
- Dinge intern besprechen, als Vorstand auf einer Linie sein mit den gleichen Informationen
- Auftreten auf Sitzung vorplanen, als Vorstand und Friends kann man mit vielen Zeitgleichen Wortmeldungen die Meinung der beschließenden Gremien bestimmen
- Alt-FSler als Resource nutzen und auf Probleme ansetzten (die haben alles schon mal gesehen)
- Erklären wo das Problem liegt, gerade bei Arbeitsverweigerung
- Erkenntlichmachen welche Probleme das der Leitung macht (Guilt-trip, funktioniert überraschend gut)
- Tue Gutes und rede darüber
Tilman bittet die Teilnehmer die Mittel vorzustellen, die sie in ihrer Fachschaftarbeit genutzt haben:
- Fachschaftlertreffen nach anstrengenden Veranstaltungen, besonders Erstieeinführung , „Ventil ablassen“
Erfahrungsberichte von Christian
- Wissensweitergabe:
- Wiki schreibt eh keiner
- Checklisten machen
- Schulungen/Einarbeitung
- Nach Events kurze Feedbackrunde
- Moral hochhalten
- → Prio 1: Motivation behalten
- Wenn ich wem Scheiße aufdrücke, ist die danach weg
- Persönliche Favors nicht ausnutzen!
- Leute nicht alleine lassen
- Hatte Weekly mit Teamleitern
- 1h zum Tee, aktuelle Themen, etc.
- Bei Themen der anderen mitnehmen
- Über Konflikte sprechen, Meinungen einholen
- → Wichtig: Nicht hinter Rücken lästern!
- Da sein, nicht nur wenn etwas schief geht
- Super viel: Informieren, Zusammenfassen, etc.
- Statt Aufgaben → Verantwortung übertragen
- Die Person ist Verantwortlich sich drum zu kümmern
- Selbst arbeiten lassen, nicht bevormunden
- Auch Fehler machen lassen
- Präsenz zeigen
- Tuhe gutes und rede darüber
- Zeige Leuten, dass du da bist, sonst bekommt das keiner mit
- Nach außen Präsenz zeigen. Wer ist immer da? → Du!
- Vorbildfunktion
- Man kann nicht prädigen, was man selbst nicht macht
- Sowohl: Viel Saufen, rumpöbeln
- Aber auch: Nur arbeiten, keine gute Zeit zusammen
- Als Vorstand + als Fachschaft immer zusammen auftreten
- Intern beefen kein Ding
- Nach außen IMMER zusammen auftreten!
- Öffentlichkeitsarbeit
- Umgang mit anderen Projekten/Fachschaften
- Grundsatz: Wenn eine Entscheidung euch schlecht ausgelegt werden könnte, macht es nicht
- Auf Campus für private Aufgaben fahren?
- Privates Paket an HS bestellen?
- Eigenes Geld an Kasse wechseln?
- Kindeswohl: Wenn ein Kind durch einen Türschlitz schaut, wenn ihr ein Bier anstoßt, bleibt der schlechte Eindruck
- Ein schlechter Plan ist besser als kein Plan
- Viele Leute = Viel Chaos
- Ein Plan ist zumindest etwas mit dem man planen kann
- Leute haben auch ihre privaten Verpflichtungen!
- Schwierige Personen
- Kann man auch nur begrenzt viel gegen machen
- Diskussionspotenzial minimieren
- Klare absprachen, ordentlich dokumentieren
- Aufgabenbereiche klar abgrenzen
- Schauen, dass man seine Leute bei sich behält
- Take the L for the team
- Wenn ihr als Führungsperson scheiße fresst, müssen eure Leute weniger fressen
- Die schönen Aufgaben abgeben, Scheiß *Aufgaben selber machen
- Bei persönlichen Sachen: Oft besser den Buh *Mann zu übernehmen, statt irwo die Sau durchs dorf zu jagen
- Um ehrlich zu sein: Als Leitung steht man eigt. meht unter den Leuten drunter
- Du bist der Enabler, dass deine Leute arbeiten können
- Ihr spielt kein Schach für nächste Woche, ihr spielt Schach für die nächsten Jahre
Welche Mittel hat man zwar, sollte man aber wenn nur in Ausnahmefällen nutzen?
Eine Führungperson hat oft weitgreifende Befungnisse und damit einige Mittel die sie nutzen kann um die Fachschaftsarbeit zu leiten, oft können diese weitgreifenden Mittel aber Kontraproduktiv sein, gerade wenn die Gesamtstimmung in der Fachschaft schlecht ist. Tilman berichtet von Mitteln und Wegen die in seiner Erfahrung nur in Ausnahmefällen genutz werden sollten:
- Drohung: „Du machst was ich will, oder ich schmeiß dich raus.“ Lößt keine Probleme, besonders weil mein Ziel ja ist das Arbeit erledigt wird, da hilft es nicht wenn Leute rausgeschmissen werden (Manchmal natürlich von nöten)
- Hard Power. Jemanden versuchen zu etwas zu zwingen was er/sie nicht will geht im Kontext einer Freiwilligenarbeit nie gut.
- Direkte Arbeitsanweisungen, geht meistens schief.
- Sich auf Grundsatzdisskussionen außerhalb eines offiziellen Rahmens einlassen.
Tilman bittet die Runde weitere Mittel vorzustellen, die zwar nominell einer Führungsperson obliegen, aber praktisch kontraproduktiv sind:
- Nicht in Kleinscheiß verwickeln lassen. Nicht zum Ja-sager werden der alles übernimmt, früh Grenzen setzen
Angewandte Problemlösung
Diese Sektion wurde im Interesse der Zeit ausgelassen, bleibt aber als Denkanstoß stehen
Tilman bittet die Teilnehmer sich in 4 Gruppen aufzuteilen. Er gibt jeder Gruppe ein Szenario und bittet sie folgende Fragen zu nach folgenden Gesischtpunkten zu erörtern:
- Wo liegt das Problem? Wie kann ich das Problem objektiv beschreiben?
- Woran hätte man das Problem frühzeitig erkennen können?
- Was kann ich als Führungsperson hier tun?
- Was sollte ich tunlichst vermeiden?
Die Szenarien sind wie folgt:
- Ein Fachschaftler arbeitet an Sponsoring für ein großes Event und vertritt damit die Fachschaft nach außen. Der/die Fachschaftsleiter/in ist auch gleichzeitig Vereinsvorsitzende/r und damit verantwortlich für alle Verträge die er/sie für den Verein unterschreibt, damit auch Sponsoringverträge. Der Fachschaftler schreibt die das Sponsoring betreffende Mails von seiner privaten Email, eigentlich wird aber von ihm gefordert offizielle Kommunikation der Fachschaft über seine Fachschaftsmail mit dem Vorstand und der Leitung im CC zu führen. Auf die Anweisung diese Arbeitsweise durchzuführen reagiert er sehr aggressiv, wenn er zu dieser Arbeitsweise gezwungen wird, dort er seine Fachschaftsmail zu beendigen. Die Fachschaftleitung wird in der Disskussion dadurch behindert, da die anwesenden Fachschaftler sehr stark apartisch reagieren. Es fällt der Spruch „So wichtig ist das auch wieder nicht.“
- Die Fachschaft sieht eine ihrer Hauptaufgaben im Verkauf von Altklausuren und Klausurprotokollen. Es beginnt die Klausurenphase und plötzlich fällt der Studierendeschaft ein, dass sie Altklausuren zum lernen benötigen. Leider sind die Fachschaftler, deren Reihen sich in letzter Zeit sowieso gelüftet haben, gerade damit beschäftigt selbst auf Klausuren zu lernen und niemand hält sich verantwortlich Klausurenverkauf zu machen. Wirklich niemand, ein Fachschaftler bietet trotzdem jede Woche eine Öffnungszeit an.
- Streit in der Fachschaft. Person A(nton) mag Person B(oris) nicht mehr. Person B(oris) mag Person A(nton) auch nicht mehr. Dies tragen sie jeweils in ihre Freundesgruppen innerhalb der Fachschaft aus, es gibt Grüppchenbildung. Die Fachschaft erlahmt. Bis auf Personen die in beiden Freundesgruppen involviert sind und die Neutralen wollen die Gruppen nur noch ungern miteinander arbeiten. Die Fachschaftsarbeit nimmt ab.
- Du bist Vorstand und hast ein Problem. Die Fachschaftsleitung hat nicht gut begonnen und baut stark ab. Nachdem anstehende Dinge, wie zum Beispiel die Einladung zur Sitzung immer mehr verschleppt wurde, findet die Leitungsarbeit gar nicht mehr statt. Der Leiter ist zwar immer noch regelmäßig anwesend, die Arbeit wird aber nicht geschafft. Langsam macht sich unmut in der Fachschaft breit. Niemand nimmt sich der heruntergefallenen Arbeit an, die Leitung sieht aber leider nicht ein, dass sie ihrer Arbeit nicht nachkommt. Sie wird aggressiv.
Hier endet der ausgelassene Teil
Wie arbeite ich präventiv?
Probleme Managen ist ja ganz nett, aber wie verhindere ich präventiv, dass solche Probleme sich überhaupt entwickeln. Tilman stellt seine Tipps zur aktiven Problemverhinderung vor:
- Respekt verschaffen, heißt aktiv im Alltagsgeschäft beteiligt sein
- Am Sozialen Leben der FS Teilhaben
- Vorstandsdisziplin
Tilman bittet die Runde ihre eigenen Tipps weiterzugeben:
- manche Dinge müssen auch mal fallen gelassen werden / Priorisierung
Zukunfstaussichten
Die Teilnehmer schlagen vor den AK auf der nächsten BuFaTa weiterzuführen und in Illmenau ein kurzes Handbuch für Fachschaftsführungskräfte zu erarbeiten, dass die BuFaTa angehenden Vorständen, Leitern, etc. an die Hand geben könnte.
Ende
Beginn: 16:30 Uhr
Ende: 18:30 Uhr
Der AK sollte auf weiteren Tagungen besprochen werden.
Die hier im BuFaTa ET Wiki dargestellten Arbeitsdokumente sind Einzelbeiträge der jeweiligen Autoren und i.d.R. nicht repräsentativ für die BuFaTa ET als Organisation. Veröffentlichte Beschlüsse und Stellungnahmen der BuFaTa ET befinden sich ausschließlich auf der offiziellen Homepage.