Inhaltsverzeichnis
Protokoll
BuFaTa WiSe22
Anwesend: Thomas Störtebecker (HS Mannheim), Prof. Wigand Poppendieck (HS Mannheim), Jonas (FAU Erlangen), Fatima (HS RheinMain), Tobias Dostert (TU Kaiserslautern), Daniel (TU Darmstadt), Annerieke, Daniel, Sven (TU Ilmenau), Martin (KIT Karlsruhe), Richard (Alumnus), Jean-Pierre (KIT Karlsruhe), Karla(TU Dresden), Nico(TU Dresden), Fabian Mast (TH Ingolstadt), Anna-Lena Fischer (TH Ingolstadt), Jan Marx (TU Berlin)
Leitung des AK: Daniel Först (TU Ilmenau)
Protokoll: Sven Frotscher (TU Ilmenau)
* Link zum alten Protokoll: Dresden 2021
Kleingruppe 1
- HS Mannheim: Probleme bei Masterplan:
- Ein Prof hatte bei „statt semesterwechselnden Fächern zwei mal gleiches Fach halten“ die Änderungsfrist nicht eingehalten, sich aber danach beschwert und auf letzten Drücker umgeschmissen.
- Studenten können nicht in Regelstudienzeit studieren.
- Kernproblem: schwierige Korrespondenz via E-Mail (keine Antwort, „mach ich später“)
- TU Kaiserslautern:
- Prof zieht Fristen auf letzten Drücker
- menschlich schwierig
- bare minimum effort
- willkürliche Klausur, keine Punkteangabe bei Klausur „so dass 50% durchfallen“
- kein Interesse an Integrierungsaktivitäten der Fakultät
Kleingruppe 2
- Leitfaden nennt als ersten Schritt „persönliches Gespräch [mit problematischer Lehrkraft]“
- wir meinen, dass man sich zuerst über die eigene Position und Argumentationsstrategie klar sein sollte
- Austausch mit höheren Semestern sinnvoll (Bestehen die Probleme schon länger, was wurde ggf. schon unternommen?)
- daher ist es sinnvoll, die unternommenen Schritte zu dokumentieren (je konkreter man im Gespräch auftritt, desto besser)
- außerdem: mit mehreren FS-Menschen hin gehen, nicht als Einzelperson (Interessenkonflikte, stärkere Verhandlungsposition, …)
- unterste Eskalationsstufe für Betroffene: direkt (in/nach der Lehrveranstaltung) ansprechen
- Betroffene können Lehrevaluation benutzen
- woanders notieren, was man in das Freitext-Feld geschrieben hat (manche Lehrende streiten Wissen über Probleme ab)
- gerade bei uneinsichtigen Professor:innen Gespräche und Zusagen dokumentieren; Verhindert die „Davon habe ich noch nie etwas gehört“-Argumentation
- falls die direkte Klärung nicht funktioniert, sollte die FS aktiv werden
- „harmonischer Umgang“ beinhaltet:
- ggf. ein paar Vorschläge machen statt nur kritisieren (z.B. „bitte Musterlösungen bereitstellen“)
- es ist aber nicht FS-Aufgabe Veranstaltungen zu
- höhere Eskalationsstufen nicht zu früh auslösen
- Bei nicht Einsichtigkeit des Profs:
- Kontakt zum Studiendekan (z.B. Prof-Antwort weiterleiten) –> Dekanat und Präsidium haben direkte Weisungsbefugnis
- manche Profs reagieren nicht auf die Ansprache von Studies, sondern es muss ihnen von anderen Profs. gesagt werden
- es gibt BCC, falls man andere informieren will ohne direkt ne Nachricht zu senden (DASS bestimmte Personen im CC sind kann schon eine Aussage sein)
- auch mit Vorsicht zu geniessen, weil es auch schwierig sein kann, ungefragt Dinge weiter zu geben
Kleingruppe 3
* persönliches Gespräch durch die FS ist eine gute Idee
- Darauf sollte man sich sinnvoll vorbereiten
- Auf Anonymität der Person achten
- Konsequenzen, bspw. bei Prüfungen, für diese Person vermeiden
- Hemmschwellen für die Meldung von Problemen senken, Angst nehmen
- Zwei Personen im Gespräch (bzw. was zur Gegenseite passt) sind gut, mehr kann konfrontativ verstanden werden
- Konfrontation als letzter Schritt, weil rechtliche Handhabe gegenüber verbeamteten Profs schwierig ist.
- kann von Bundesland zu Bundesland verschieden sein
* Diskussionspunkt: Welche (politischen) Äußerungen von verbeamteten Profs sind rechtlich akzeptabel? Politische Neutralität im Amt? * Wirkliche „Problemprofs“ kennen wir bei uns in der Runde nicht
Auswertung
Rechte und Pflichten eines Profs
- Anmerkung: Unsere Punkte basieren hauptsichlich auf schneller Google-Recherche. Wir sind keine Juristen. Juristerei ist kompliziert :(
- Nicht einhaltlich in allen Bundesländer
- Freiheit bei der Gestaltung der Lehre
- Forschungsfreiheit
- Hochschulen müssen Lehr- und Forschungsmittel bereitstellen
- Verpflichtung zur Durchführung von Lehrveranstaltungen (fixe SWS-Anzahl von 18 Stunden) und Abnahme von Prüfungen
- Weisungsfreiheit
- Details sind teilweise auf Länderebene geregelt
- Dekan hat kein Recht auf Weisung der Lehre (wenn Lehrpflicht eingehalten wird)
- Professor darf anderweitig eingesetzt werden, wenn es nicht explizit seinen Kernbereich verändert
- Verflichtung zu vertrauenswürdigen/achtungswürdigen Verhalten
- Offene Fragen:
- Wie sieht es mit Inverted Classroom aus? (Zählen aufgenommene Videos aus vergangenen Jahren als Lehrstunden?)
* Auf Ebene der Unis/FHs sind solche Punkte teilweise geregelt → Handreichung vom Ministerium
- Schnelles Recherche-Literaturverzeichnis
Ergänzung zu den Eskalationsstufen
- Kurzschließen mit anderen FSRen bei Problemen mit fakultätsübergreifenden Professoren
- Zu 2A der Eskalationsstufen: Gespräch mit studentischen Institutionen
Mögliche Hebel bei Pflichtverletzungen
- stark abhängig von Bundesland und Hochschule
- Dekanat und Präsidium haben eine gewisse Weisungsbefugnis
- Wie stark? Welche Handhabe gibt es bei Nichteinhaltung?
- finanzieller Hebel
- „Bestrafung“ via Verwaltung, z.B. weniger Mitarbeiterstellen
- Weisungsbefugnis: Lehrverpflichtung; ansonsten weitestgehende Weisungsfreiheit
- Prüfungen annullieren bei Verstoß gegen Ordnungen
- Zentraler Qualitätsverbesserungstopf TU Darmstadt, Prof-externe Übungen
- Ausnahme von Pflichtfächern aber fachliche Kompetenz muss ersetzt werden
- letzte Eskalationsstufe: öffentliche Meinung, z.B. Hessenschau TU Darmstadt
Kommunikationsgrundsätze
- möglichst wenig Konfrontation
- lösungsorientiertes Gespräch
- Verfahren/Verhalten angreifen, nicht Personen
- Ich-Botschaften
- Emotionalität (wo möglich) minimieren
- auf Wortwahl achten
- Themen und Grenzen vorher intern festlegen
- Termine vorher (z.B. via E-Mail) vereinbaren, nicht einfach mit größeren Problemen zur Sprechstunde gehen
- Absprache über Personenanzahl (beidseitig), um ein symmetrisches Machtverhältnis zu schaffen
- zeitlichen Rahmen vorgeben
- ggf. Themen festlegen und kommunizieren (Vorbereitung ermöglichen)
- Gespräch auf Augenhöhe
- bei Profs von guten Absichten ausgehen (Hanlon's Razor), nie ohne Grund eskalieren
- nicht von Böswilligkeit ausgehen, wenn Unwissenheit als Erklärung genügt
- möglichst wenig Wechsel bei Kommunikationspartnern bzw. klare Zuständigkeiten die auch kommuniziert werden
- auch der/dem Professor:in die Möglichkeit geben, das Problem zu beschreiben; seine/ihre Perspektive zu zeigen (Bsp.: „Ich kann die Veranstaltung so nicht halten, da ich hier keine Unterstützung von der Uni bekomme“)
- beteiligte Personen sollten möglichst unbefangen sein, ALLERDINGS: Persönliche Erfahrungen/Erfahrungsberichte sind auch sehr wertvoll
- Beidseitige Abschweifungen vermeiden (ggf. auch andere FSler:innen einhegen)
- Angenehme Gesprächsatmosphäre schaffen (kann auch außerhalb der Uni sein), gewisse Basis davor schaffen
- Raumwahl beachten (wenn möglich: neutraler Boden)
- am Ende weiteren Kontakt anbieten (auch falls das Gespräch eskaliert ist zur Beendigung)
- Bei kompletter Eskalation sollte das Gespräch abgebrochen werden (rote Linie überschritten), danach Follow-up-E-Mail um Gespräch zu klären.
- Gäste (Übungsleiter, Studierende) einladen
- Gespräche auch mit bekannten Mitarbeitern suchen
Vorgehen bei der Problemlösung
Ende
- Beginn: 15:30 Uhr
- Ende: 17:45 Uhr
- Der AK ist nicht fertig. Das Handout kann auf weiteren Tagungen vervollständigt werden.
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